City of McFarland

Drama, USA 2014, 129 min

Irgendwie habe ich Kevin Costner als Master of Disaster abgespeichert. Das kann nur an »Waterworld« liegen, Costner ist für mich immer noch der Mann mit den Schwimmhäuten zwischen den Zehen. Obwohl das schon zwanzig Jahre her ist. Und der Misserfolg der Wasserweltgeschichte laut Wikipedia ein „unwahres Gerücht“. Ich habe den Film jedenfalls so sehr nicht gemocht, dass ich nie wieder etwas von und mit Kevin Costner sehen wollte.
Nun hat ihn aber Niki Caro besetzt, die neuseeländische Regisseurin mit »Whale Rider« im Gepäck. Vielleicht hat sie »Der mit dem Wolf tanzt« gesehen, bevor sie Costner engagierte, oder alle seine Filme in einer günstigen Reihenfolge, oder sie kennt ihn einfach persönlich und kann ihn gut leiden. Tatsache ist, dass es jetzt einen prima neuen Film mit Kevin Costner in der Hauptrolle gibt.
Er erzählt die Geschichte einer Gruppe von Latino-Jungs in McFarland, einer armen kalifornischen Farmerkleinstadt. Der Trainer Jim White (Kevin Costner) kommt an die örtliche Schule, die sozialen Schranken zwischen ihm und seinen Schülern scheinen unüberwindbar. Schwere Skepsis ist auf beiden Seiten am Start, doch als White die erstaunlichen läuferischen Fähigkeiten der Jungs erkennt, will er ein Cross-Country-Laufteam aufstellen. Eine Disziplin, die in den Staaten für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche nicht vorgesehen ist, sie gilt als Privileg finanzstarker Privatschulen. White, als degradierter Footballtrainer auch nicht gerade ein Laufexperte, beginnt sich zu engagieren und will sichtbar machen, was die Jungs auszeichnet: ihren Gruppengeist, ihren Rückhalt in den Großfamilien und ihren Willen, alles zu geben. Sind halt keine verwöhnten Wohlstandsgören. Das eigenwillige Läuferteam zieht sich zunächst den Spott der Favoriten zu, trainiert aber weiter und macht seinen ganz speziellen American Dream war.
Das mitreißende Wohlfühldrama basiert auf einer wahren Geschichte von 1987. Und Kevin Costner ist richtig gut.
Grit Dora