Strange Magic
Es scheint, als mutierte George Lucas seit dem Verkauf seines Studios LucasFilm an Disney langsam aber sicher zu einer neuen Spezies aus Tom Clancy und Stephen King. Er muss keine ganzen Drehbücher mehr schreiben, sondern kann lediglich Charaktere und kurze Geschichten erfinden. Den Rest machen dann arme, kleine Drehbuchautoren. Denn die Idee hinter »Strange Magic« stammt von »Star Wars«-Schöpfer George Lucas, der sich dafür von William Shakespeares „Sommernachtstraum“ hat inspirieren lassen. Heraus kam ein ebenso durchgeknalltes wie auch bezauberndes Märchen.
Musikalisch unterlegt von atemberaubenden und mitreißenden Pop-Songs aus den letzten sechs Jahrzehnten, erzählt der Film von einer bunten Mischung der verschiedensten Fabelwesen und ihrer Suche nach einem kraftvollen und sagenumwobenen Liebestrank. Viele Jahre lang waren die Schichten in deren magischer Welt komplett getrennt. Auf der einen Seite die glänzende, elfenhafte Welt der Magie voller Schönheit und Sonnenschein, auf der anderen die etwas „rabiatere“ Welt des Mysteriösen. Doch eines Tages überschreitet eine Kreatur diese Abgrenzung, und alles gerät außer Rand und Band. Durch die unterschiedlichen Lebensweisen der Goblins, Feen, Gnome und Elfen sind soziale Spannungen vorprogrammiert. Als dann auch noch ein ebenso geheimnisvoller wie gefährlicher Zaubertrank ins Spiel kommt, droht die Auseinandersetzung der Märchengestalten schließlich zu einem waschechten Bürgerkrieg zu eskalieren. So unterhaltsam und kinderfreundlich war Gesellschaftskritik schon lang nicht mehr. Und schön bunt ist sie auch noch.
José Bäßler
Buch: David Berenbaum, Irene Mecchi, Gary Rydstrom, George Lucas
Regie: Gary Rydstrom
Musik: Marius de Vries
Produktion: Industrial Light & Magic, Lucasfilm, Touchstone Pic, Mark Miller, George Lucas
Bundesstart: 25.06.2015
Start in Dresden: 25.06.2015
FSK: o.A.