Das Kleid

Komödie, DDR 1961/1990, 88 min

Hans und Kumpan, zwei Tuchwebergesellen, machen sich auf zu der Stadt, in der paradiesische Zustände herrschen. Doch die Stadt schützt sich vor unerwünschten Eindringlingen durch eine Mauer. So müssen Hans und Kumpan einen Trick anwenden, um die Wachen zu überwinden. Der Zufall schenkt ihnen eine Begegnung mit der hübschen Magd Katrin. Sie verschafft den beiden nicht nur den Zutritt zum Schloss, sondern erweist sich auch in Folge als recht hilfreicher Geist. Die Audienz beim despotischen und unzufriedenen Kaiser bringt den Tuchwebern einen neuen Auftrag: Ein Kleid für den Kaiser, bei dessen Anblick jeder in die Knie gehen muss. Sofort machen sich Hans und Kumpan an die Arbeit. Bald lassen sie dem Kaiser ausrichten, dass das Kleid nur von fähigen Leuten gesehen werden kann. Die Geschichte nimmt ihren notwendigen Lauf und so steht der Kaiser nackt und am Ende blamiert vor seinem Volk. Doch auch jetzt interessieren ihn nur Zahlen: “Wie viel Prozent der Bevölkerung haben gelacht?“ - “Achtzig Prozent“ - “Dann lassen wir sie ausweisen.“
Das Buch zum Film nach dem Märchen von Hans Christian Andersen hat Egon Günther verfasst. Die Adaption von »Des Kaisers neue Kleider« wurde wohl der schönste Film von Konrad Petzold. Allerdings war die Entstehungszeit von »Das Kleid« weder verspielten noch frechen Kunstwerken hold: Ausgerechnet zwei Tage nach Mauerbau fand die Abnahme dieser anzüglichen Parabel statt. Da waren auch die Zensoren besonders vorsichtig und verboten das heitere Werk, sicherheitshalber.
»Das Kleid« erlebte erst 1991 im Berliner Kino Babylon seine Premiere.