Der Anständige
Im Februar 2014 wurden private Briefe von Heinrich Himmler, dem „Architekten der Endlösung“, veröffentlicht, die sich jahrzehntelang in jüdischem Privatbesitz befunden hatten. Plötzlich hatte man ein Konvolut privater Dokumente zur Verfügung, das es in vergleichbarem Umfang von keinem anderen Angehörigen der NS-Führung gibt.
„Man muss im Leben immer anständig und tapfer sein und gütig“, schreibt Himmler ins Poesiealbum seiner Tochter. Wie kann ein Mensch nach seinen eigenen Grundsätzen ein Held und nach den Grundsätzen der Welt ein Massenmörder sein? Die israelische Regisseurin Vanessa Lapa hat - auf der Grundlage des Himmler-Nachlasses und weiteren Archivmaterials (151 Quellen aus 53 Archiven in 13 verschiedenen Ländern) - einen Dokumentarfilm über einen Menschen gemacht, der beruflich und privat mit sich im Reinen war.
»Der Anständige« wurde in der Sektion „Panorama Dokumente“ der diesjährigen Berlinale uraufgeführt und erhielt im Juli beim Jerusalem Film Festival den Van-Leer-Award für den besten israelischen Lang-Dokumentarfilm.
„Mit gründlicher und profunder Recherche, präziser Bearbeitung und einem vielschichtigen Soundtrack zeichnet der Film ein komplexes und zum Nachdenken anregendes Porträt von überraschender Intimität, das auf verstörende Art und Weise Aufschluss über den Durchschnittsmenschen gibt, der sich im Massenmörder versteckte.“ (Jurybegründung van-leer-award)
Buch: Vanessa Lapa, Ori Weisbrod
Regie: Vanessa Lapa
Kamera: Jeremy Portnoi
Musik: Daniel Salomon, Jonathan Sheffer
Produktion: Vanessa Lapa, Felix Breisach, Hermann Pölking-Eiken
Bundesstart: 18.09.2014
Start in Dresden: 18.09.2014
FSK: ab 12 Jahren