Freud - Jenseits des Glaubens

Als der Zweite Weltkrieg beginnt, fliehen Sigmund Freud (Anthony Hopkins) und seine Tochter Anna Freud (Liv Lisa Fries) vor dem Nazi-Regime von Wien nach London. Anna reibt sich auf, neben der Unterstützung für ihren Vater will sie, die selbst Psychoanalytikerin ist, auch ihre eigenen Bedürfnisse anerkannt wissen, neben dieser übermächtigen Vaterfigur ist das Schwerstarbeit. Kurz vor Freuds Tod sucht ein Gelehrter vom College der University of Oxford den großen Psychoanalytiker in seiner Wohnung auf: C.S. Lewis (Matthew Goode), der später mit „Die Chroniken von Narnia“ als Fantasy-Autor hochberühmt werden wird. Zwei scharfsinnige Denker des zwanzigsten Jahrhunderts diskutieren einen Tag lang kontrovers über den Glauben, die Liebe, die Zukunft der Menschheit. Über allen Themen steht eine entscheidende Frage: Gibt es einen Gott? Basierend auf dem Theaterstück „Freud’s Last Session“ von Mark St. Germain inszeniert Regisseur Matthew Brown dieses fiktive Treffen als Kammerspiel in Freuds Londoner Arbeitszimmer. Aus der Enge dieses abgeschiedenen Kabinetts heraus entwickelt sich eine intellektuelle Reise mit Gesprächen über Dies- und Jenseits, Erkundungen zu Glauben und freiem Willen. Die Differenzen scheinen unüberbrückbar, dennoch finden die beiden Männer eine Verbindung. So ist »Freud - Jenseits des Glaubens« auch ein Film über die Kunst der Diskussion, über eine Form der Gesprächsführung, die stets die Meinung des Gegenübers respektiert. Ein Lehrbeispiel für die Gegenwart. Sigmund Freud wird vom zweifachen Oscar®-Gewinner Anthony Hopkins brillant und lustvoll, Matthew Goode (»The Crown«, »Downton Abbey« schlägt sich wacker als sein intellektueller Widerpart C.S. Lewis. Liv Lisa Fries (»In Liebe, eure Hilde«, »Babylon Berlin«) verhilft mit ihrem intensiven Spiel Sigmund Freuds Tochter Anna zu einer starken Präsenz neben den beiden diskutierenden Herren.
Grit Dora