Rock ’n’ Roll Ringo
Kino pur und voller Emotionen - die Geschichte eines einsamen, vom Leben gebeutelten Mannes, der wieder aufstehen und sein Leben in Ordnung bringen will. Das deutsche Sozialdrama kommt sehr modern und gleichzeitig stylisch altmodisch daher - eine ganz feine Augenweide. Dazu gesellt sich ein cooler Soundtrack, der die Sache akustisch „rund macht“.
Es geht um verlorene Ehre, ein Versprechen an die Tochter, fehlendes Geld, knallhartes Boxen und andere wichtige Dinge des Lebens. Die Orte sind eher ungewöhnlich - Arbeit auf einer Baustelle, der Bau von Achterbahnen und die Kämpfe in einem Boxring. Diese erforderten, so Regisseur Dominik Galizia, einen authentischen Look, um dem Film diese besondere Ästhetik zu verleihen, die den rauen, aber charmanten Charakter der Geschichte widerspiegelt. So wurde auf 35-mm-Kodak Vision3 500T gedreht. Das Resultat spricht für sich.
Ringo Fleisch, Gerüstbauer aus Herne, verliert seinen Job und fängt als Aushilfskraft auf der Kirmes an. Dort verführt ihn Schausteller Fränkie, eine Karriere als Kirmesboxer zu machen. Zum ersten Mal verlässt Ringo seine Heimat, geht mit dem Rummel auf Reisen. Die Kirmesfamilie verändert Ringos Leben. Fränkie wird sein Mentor, lockt ihn mit schnellem Geld und einem Starstatus auf der Kirmes.
Von Kampf zu Kampf taucht Ringo tiefer in die Kirmesfamilie ein. Doch Ringo treibt ein anderes Ziel an: Am Ende der Kirmessaison will er mit seiner Tochter Mia auf einem Kajütenboot zur Nordsee schippern. Um den Traum seiner Tochter zu erfüllen, lässt sich Ringo immer mehr auf das Kirmesleben ein, am Ende macht er sogar bei einem Raub mit. Der Film endet tragisch, obwohl der Traum Wirklichkeit wird.
Dominik Galizia über seinen Film: „Ich tauche in ein Milieu ab, das mich schon immer fasziniert hat: das Kirmesleben. Ausgerechnet die Gruppe, die ein Fest des sozialen Zusammenkommens veranstaltet, ist oftmals durch ihre Nomadenhaftigkeit sozial ausgegrenzt.“
ak
Buch: Dominik Galizia
Regie: Dominik Galizia
Darsteller: Martin Rohde, Tuba Seese, Larissa Sirah Herden, Margarethe Tiesel, Peter Trabner, Erwin Leder
Kamera: Elias C.J. Köhler
Musik: Bethany Barrett
Produktion: Mutter und Vater Productions, ASP Alexander Schoeller Productions
Bundesstart: 05.09.2024
Start in Dresden: 05.09.2024
FSK: ab 16 Jahren