The Bikeriders

1968, kurz bevor »Easy Rider« die Welt eroberte, veröffentlichte der amerikanische Fotograf und Dokumentarfilmer Danny Lyon „The Bikeriders“. Diese bahnbrechende Sammlung von Fotos und Interviews hielt die Anfänge der Gegenkultur und den Lebensstil jener Gang fest, der Lyon selbst angehörte: dem Chicago Outlaw Motorcycle Club. Dieses Buch inspirierte den Regisseur Jeff Nichols zu seinem Film über die „Vandals“ von Chicago. »The Bikeriders« fängt eine rebellische Zeit in Amerika ein, als sich die Kultur und die Menschen veränderten: Nach einer zufälligen Begegnung in einer Bar fühlt sich die willensstarke Kathy (Jodie Comer) unwiderstehlich zu Benny (Austin Butler) hingezogen, dem neuesten Mitglied des Midwestern-Motorradclubs Vandals, der von dem rätselhaften Johnny (Tom Hardy) angeführt wird. Wie das Land um ihn herum beginnt sich jedoch auch bald der Club zu verändern. Die Gang entwickelt sich von einem Treffpunkt für lokale Außenseiter und driftet immer mehr in die Welt der Kriminalität ab. Benny ist gezwungen, sich zwischen Kathy und seiner Loyalität zum Club und seinen Motorrad-Kumpanen zu entscheiden.
»The Bikeriders« verspricht eine fesselnde Mischung aus Drama und Action, die die dunkle Seite des Bikerlebens beleuchtet und den Zuschauer in die raue Welt der 1960er Jahre eintauchen lässt. Nichols vermeidet es dabei, den Lebensstil seiner Protagonisten zu dämonisieren oder übermäßig zu romantisieren, sondern schildert die Ereignisse genauso, wie er sie sich vorstellt. Dennoch: Mit Hardy an der Spitze wird es nicht ganz so ein easy riding wie einst bei den Easy Riders…

Viktoria Franke