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Love lies Bleeding

Action/Abenteuer, Großbritannien 2024, 104 min

Die unendliche Wüste New Mexicos, ein heruntergekommenes Gym, eine unterkühlte Vater-Tochter-Beziehung. Dazu die Vibes der späten 80er, häusliche Gewalt, eine große Dosis Steroide und eine noch fettere Portion Feminismus. Das ist weibliches Empowerment pur mit Spaßfaktor.
Im Zentrum steht Kristen Stewart als abgehalfterte Ganoventochter Lou, die ihrem Vater weder im Dunklen noch im Hellen begegnen will. Das lässt sich aber nicht verhindern, da Lous Schwester Beth mal wieder von ihrem Mann verprügelt wurde und im Krankenhaus liegt. Licht in ihr Leben bringt hingegen Bodybuilderin Jackie, die plötzlich im Crater Gym auftaucht und Lous Hormonhaushalt ordentlich durcheinander bringt. Jackies Hormone hingegen bekommen durch die Steroide einen ganz anderen Schub.
Die Zutaten für den feministischen Cocktail stehen bereit und die britische Regisseurin und Co-Autorin Rose Glass schüttelt ihn kräftig. Die Rolle der Lou hat sie Kristen Stewart regelrecht auf den Leib geschrieben, die der Gangstertochter wider Willen ein vielschichtiges Gesicht gibt und im langhaarigen Ed Harris einen ebenbürtigen Widersacher findet.
Wichtige Rollen spielen vor allem aber auch Look und Sound des Films. Werden Glass Anleihen an Quentin Tarantino nachgesagt, hat sie selbst ihrem Filmteam eine ganze Liste von vorbereitenden Filmen zusammengestellt, darunter Wim Wenders »Paris, Texas« oder etwa Paul Verhoevens »Showgirls«. Man kann sich aber auch an die Werke von Yann Gonzalez erinnert fühlen - die Vorliebe für Jimmy Somerville inklusive. Wer spritzendes Blut abkann und weibliche Selbstermächtigung nicht scheut, dürfte hier Spaß haben. Der passende Cocktail ist jedenfalls gemixt. Prosit!
mana