Maman und Ich

Komödie, Frankreich/Belgien 2013, 87 min

Er ist sanftmütig, spricht mit drollig nasaler Stimme, hat eine Hühnerbrust und hasst Rugby, Rudern und Reiten. Er liebt Sissi, Wasserwellen-Frisuren und in bajuwarischen Wellness-Oasen auf den Pfaden von Ludwig II zu wandeln. Vor allem aber liebt und verehrt er seine Mutter, die ihn wie eine Tochter erzieht! Der allabendliche Ruf „Jungs und Guillaume zu Tisch!” wird für den heranwachsenden Guillaume zum Schlüsselsatz. Seine ganze Familie ist davon überzeugt, dass er schwul sein muss. Und so fügt er sich dieser Rolle, immer auf der Suche nach seiner Homosexualität.
Gallienne spielt sich selbst als Kind und Jugendlichen, ebenso seine Mutter, die sich in Schlüsselmomenten für den schüchternen Helden materialisiert, und immer einen guten Rat parat hält - ob Guillaume gerade einen Einlauf von einer strikten deutschen Krankenschwester erhalten soll, sich der Musterung entziehen will oder unabsichtlich in eine Gruppensex-Orgie in einem bacchanalischen schwulen Nachtclub gerät.
Mit atemberaubender Wandlungsfähigkeit, hinreißendem Charme und brüllender Komik erzählt Guillaume Gallienne, einer der talentiertesten Schauspieler und Komiker Frankreichs, vom Erwachsenwerden, von der Selbstfindung und der Liebe zu seiner Mutter und zu den Frauen im Allgemeinen. Die Kinoadaptation seines autobiographisch inspirierten Bühnenspektakels »Les Garçons et Guillaume, à table!« erhielt 2013 in Cannes 10 Minuten lang stehende Ovationen und wird ganz sicher die Komödie des Jahres.
PK Ost, 17. Französische Filmtage