Genug gesagt

Komödie/Drama, USA 2013, 94 min

Auf einer Party lernen sich Eva (Julia Louis-Dreyfus) und Albert (James Gandolfini) kennen, besser gesagt: Elaine Benes trifft Tony Soprano. Und wenn man für eine Romantic Comedy die Hauptfiguren von zwei der besten und einflussreichsten Fernsehserien castet, kann man sehr viel Witz daraus erzielen, die Schauspieler ihre bekannten Rollen sowohl bedienen als auch konterkarieren zu lassen - doch nicht nur Fans von »Seinfeld« und »The Sopranos« dürften ihren Spaß an dem Film haben. Denn es gibt noch einen dritten Namen, den man bei der Besprechung dieses Films unbedingt nennen muss: Einen Großteil ihrer Kindheit hat die Regisseurin Nicole Holofcener nämlich auf den Filmsets Woody Allens verbracht (ihr Stiefvater war dessen Stammproduzent) - eine Prägung, die man ihren Filmen anmerkt. Ihre ebenso witzigen wie scharfsinnigen Analysen menschlicher Beziehungen basieren meist auf persönlichen Erfahrungen. Was dann auch auf die Handlung ihres neuen Films zutrifft, in dem sie ihre eigene Scheidung verarbeitet. Nicht auf der Suche nach Liebe, sondern in erster Linie aus Angst vorm Altern in Einsamkeit versuchen es die eingangs genannten Eva und Albert miteinander. Das funktioniert ganz gut, bis Eva rauskriegt, dass Albert der Exmann ihrer neuen Freundin Marianne (Catherine Keener) ist, über den diese nur Fürchterliches zu berichten weiß. Eine Konstellation, die zu köstlichen Unannehmlichkeiten führt und Eva in so einige Fettnäpfchen treten lässt - denn, wie es die Regisseurin selbst formuliert, ihre Filme sind wie ihre eigene Familie: eben kompliziert.
Felix