Dead Man Down

Thriller, USA 2013, 117 min

Der New Yorker Unterweltboss Alphonse (Terrence Howard) fühlt sich unwohl. In schöner Regelmäßigkeit ermordet ein Unbekannter Mitglieder seiner Gang. An den Schauplätzen hinterlässt er mysteriöse Botschaften. Da Alphonse vermutet, dass sein größter Konkurrent hinter den Attacken steht, ist schnell ein Bandenkrieg im Gange. Auftragskiller Victor (Colin Farrell) rettet dem Boss bei einer Schießerei das Leben. Er hat auch sonst alle Hände voll zu tun. Seine Nachbarin Beatrice (Noomi Rapace) macht ihm Avancen und erteilt ihm unter Zuhilfenahme krimineller Energie einen Auftrag. Ein Job in ganz eigener Sache ist auch noch zu erledigen. Der überlastete Professionelle ist an drei Fronten unterwegs. Die mehrgleisige Killerarbeit mündet in einen entsprechend furiosen Showdown, bei dem kein Stein auf dem anderen bleibt. In seinem neuen Thriller kontrastiert Regisseur Niels Arden Oplev die Action sehr geschickt mit einer ungewöhnlichen Liebesgeschichte, die als Möglichkeit über das konstruierte Finale hinausweist. Der Däne, Fachmann für Rache- und Vergeltungsgeschichten, ist letztlich doch ein Optimist. Nach dem Erfolg der »Millenium«-Trilogie gönnte er sich eine lange Auswahlphase für seinen nächsten Film. Die »Dead Man Down«-Vorlage von J.H. Wyman dürfte ihn wegen ihres düsteren Settings und des doppelten Rachemotivs gereizt haben. Logisch, dass er wieder Noomi Rapace besetzt hat. Seit sie mit ihrer Lisbeth Salander einen furiosen Einstieg ins internationale Filmgeschehen hingelegt hat, steht sie für schroffe, aber feinnervige Frauenfiguren in extremen Situationen. In Ridley Scotts »Prometheus - Dunkle Zeichen« ließ sie sich als ehrgeizige Wissenschaftlerin per Bauchdeckenschnitt extraterrestrisches Gewürm entfernen und hielt dem Vergleich mit Sigourney Weaver locker stand. Rapace ist inzwischen alles zuzutrauen. Colin Farrell jedenfalls gibt sich nicht nur gewohnt cool und stoisch, sondern blüht an ihrer Seite mächtig auf.
Grit Dora