Was weg is, is weg

Komödie, Deutschland 2012, 88 min

Hier schon mal zwei Sachen, über die man je nach Publikum oder Gesinnung viele Witze machen kann: Bayern und die achtziger Jahre. Wenn es nun mit »Was weg is, is weg« einen Film über drei sehr unterschiedliche bayrische Brüder und ihr Zusammenkommen in den 80ern gibt, kann es also nur lustig werden.
Es beginnt 1968, die drei kleinen Brüder Paul, Lukas und Hansi leben recht zufrieden auf dem Hof ihrer Eltern. Doch diese Idylle wird durch einen plötzlichen Stromschlag zerrissen. 20 Jahre später, immer noch mitten in Bayern, aber nun in den 1980ern, möchte Lukas (Florian Brückner) alles hinter sich lassen und auf einem Greenpeace-Schiff anzuheuern. Hansi (Maximilian Brückner) geht dem zweit-ertragreichsten Job von Kleinstadtproleten deutschlandweit nach: Er ist Versicherungsvertreter und der Materialist unter den Brüdern. Der übergewichtige Paul (Matthias Kellner) ist mental stehen geblieben und lebt wie ein großes Baby in seiner eigenen Traumwelt. Als der ansässige Metzger Geldsorgen hat, gibt Hansi den vermeidlichen Tipp, wie man schnell an Geld kommt. Versicherungsbetrug. Ein paar Stunden später, einen Unterarm weniger und nach einigen Landstraßen-Verfolgungsjagden ist es vollbracht. Alle drei Brüder ziehen wieder am selben Strang. Und wenn man weiß, dass Christian Lerch, der Drehbuchautor von »Wer früher stirbt ist länger tot«, hier seinen Erstling abliefert, ist klar, dass es sich um ein prima Team und um beste Kinounterhaltung handelt.

José Bäßler