Sitcom
In seinem ersten langen Spielfilm zeigt François Ozon in der Eröffnungssequenz, wie Papa (François Marthouret) nach Hause kommt und seine zum Geburtstagsständchen versammelte Familie niederballert. Dass solche Tragödien, wenn sie denn tatsächlich stattfinden, nicht aus dem Nichts entstehen, wird uns dann auf sehr drastische Weise vorgeführt. Die Ursachenforschung führt zurück zum neuen Haustier - einer Ratte. Diese legt bei Berührung verborgene Persönlichkeitsschichten frei. Und so wird eine regelrechte Lawine absurder und schriller Aktivitäten ausgelöst. Sohn Nicolas (Adrian de Van) steht zu seinem Schwulsein und inszeniert Orgien, Tochter Sophie (Marina de Van) widmet sich radikalen Sadomasospielchen und Mutter Hélène (Evelyne Dandry) verzweifelt nicht, sondern macht richtungsweisenden Sex mit ihrem Sohn.
Eine schräge Mischung aus Versatzstückchen populärer Kultur, die Spaß macht und unseren alltäglichen Wahnsinn ernüchternd auf den Punkt bringt.
„Ein Psychodrama, eine provozierende Satire in der Tradition Pasolinis: François Ozon treibt die Sitcom in einen unvorstellbaren Exzess und hat dabei einen ebenso subtilen wie dröhnenden Film realisiert, der von totaler Immoralität geprägt ist.“ Le Figaro
Buch: François Ozon
Regie: François Ozon
Darsteller: Evelyne Dandry, François Marthouret, Marina de Van, Adrien de Van, Stéphane Rideau, Lucía Sanchez, Julien-Emmanuel Eyoum Deido
Kamera: Yorick Le Saux
Musik: Eric Neveux
Produktion: Fidélité Prods., Olivier Delbosc, Marc Missonnier
Bundesstart: 04.08.2005
Start in Dresden:
FSK: ab 16 Jahren