Chiko

Drama, Deutschland 2008, 92 min

Hamburg Horn ist jetzt nicht NewYork, aber Chiko wollte ebenfalls „solange er denken konnte, ein Gangster sein“. Jedenfalls hat er alles gecheckt. Respekt und Kohle. Voll krass, Alter, denn ohne Respekt bist du nur wie jeder arme Wichser. Es sei denn, du hast Kohle, Alter! Nur diese zwei Dinge zählen für den jungen Hamburger Chiko. Und weil er von unten, von der Straße kommt, braucht er zuerst den nötigen Respekt, dann fließt auch das Geld. Und Respekt? Alter, Respekt kriegst du nur, wenn du vor nichts und niemandem Respekt hast. Dann denken die Leute echt, du hast den Scheiß Respekt erfunden, Mann. Also mischen Chiko und sein bester Freund Tibet, Brüder im Geiste, auf den Straßen von Hamburg erstmal eine Handvoll Dealer auf, damit der lokale Platzhirsch, Drogenkönig Brownie, weiß was abgeht. Bald sind sie drin, im Geschäft, fahren dicke Autos und knattern schicke Tussis. Doch Tibet arbeitet auch in die eigene Tasche, er vertickt Brownies Shit, um seiner Mutter eine Operation bezahlen zu können. Scheiß Humanismus ist aber nicht so Brownies Ding. Im Gegenteil, Wichser, die ihn beklauen, gehören weggemacht. Er beauftragt Chiko damit; weil günstige Gelegenheit, um dessen Loyalität zu testen und um ihn noch ein wenig mehr ans Geschäft zu binden. Aber hier bekommt der obercoole Vorstadtgangster natürlich Probleme. Das Kinodebüt von Özgur Yildirim besticht mit dem respektablen Professional Moritz Bleibtreu und dem jungen Wilden Denis Moschitto und natürlich auch mit Fatih Akin, der bei diesem rasanten Kiezknaller als Produzent fungierte. Gemeinsam treten sie ganz heftig auf’s Pedal und fahren die chromglänzende weiße Dealerkiste voll vor die Wand. Eingeweihte grunzen beifällig und Abstinenzler fragen sich besorgt, ob die armen Dealer auch ohne Führerschein klar kommen.