Die Regeln der Gewalt

Thriller/Drama, USA 2007, 99 min

Nachdem sich Drehbuch-Autor Scott Frank unter anderem mit Buchadaptionen wie »Die Dolmetscherin«, »Minority Report« und »Schnappt Shorty« bereits seine Sporen verdient hat, betritt er nun mit »The Lookout - Regeln der Gewalt« die große Bühne der Regisseure, um das zu tun, was er am besten kann, eine gute Geschichte mit wohl besetzten Schauspielern und vielen storytechnischen Verwirrungen solide zu erzählen. Dabei erteilt er gleichzeitig eine Lehrstunde in sämtlichen Licht- und Schattenseiten des Lebens.
Doch wie sieht ein gutes Leben denn aus? Nun, du bist der gut aussehende Superathlet deiner High School mit ner Menge Mädels um dich herum und coolen Freunden, welche du in deinem tollen Auto durch die Gegend fahren kannst. Nach dem Verlassen der High School ziehst du von zu Hause aus, um deinen Lebensunterhalt als Bankangestellter zu verdienen. Nach einiger Zeit triffst du einen alten High School Freund wieder, und ihr verbringt eine Menge Zeit mit seinen guten Freundinnen, welche zufällig Stripperinnen - nein, exotische Tänzerinnen - sind. Klingt ja toll und was ist so schlecht an diesem Leben? Nichts. Nichts, abgesehen von der Tatsache, dass du damals deine Freunde in den Tod gefahren hast, die High School auf Grund deiner dadurch erlittenen Konzentrationsschwäche verlassen musstest, zusammen mit einem blinden Musiker lebst, in der Bank nur die Putze bist, dich an deinen High School Homie kein Stück erinnerst und sowieso jeder eher an dem Geld deiner Bank interessiert ist als an dir… außer dein blinder Mitbewohner, der ist nur lustig (unabhängig von seiner Blindheit).
Diese Darstellung ist selbstverständlich stark schematisiert. Denn anstatt eines 0815-Wegwerf-Thrillers dürften ein hervorragendes Skript und außergewöhnliches darstellerisches Können den Film voran bringen, anstatt platte Action.
José Bäßler