Verführung einer Fremden

Das Internet - unendliche Weiten. Dies ist das Abenteuer einer New Yorker Zeitungsreporterin, die viele Logins vom echten Leben entfernt unterwegs ist, um in den Tiefen digitaler Kontaktbörsen und Chatrooms dem ungelösten Mord an einer ihrer Kindheitsfreundinnen nachzugehen. Die Dame heißt Rowena Price und hat sich für ihre Untersuchungen als potentiellen Schuldigen den Multi-Millionär Harrisson Hill heraus gesucht. Der Mann, welcher sich mit seinem coolen Namen zu Peter Parker, Dr. Doom und Nicholas Noonan gesellen darf, ist seines Zeichens Vorstandsvorsitzender einer bekannten Werbeagentur und ein öffentlich respektiertes Mitglied der Gesellschaft. Da eben diese auch von Pressefotografen sehr geliebt werden, hilft dies unserer jungen Schreiberin, seine Schritte zu überwachen. Während sie zwischen allerhand On- und Offline-Identitäten hin und her wechselt, sucht sie selbst nach dem kleinsten Zeichen von Schuld oder Schwäche bei unserem Dr. Doom. Natürlich nicht alleine, ein IT-Nerd namens Miles Haley und nicht zuletzt die Anonymität des Internet helfen ihr, während sie versucht, endlich für Gerechtigkeit sorgen zu können und den Killer online einzukesseln. Zu schade, dass sie keine Ahnung davon hat, dass sie nicht die Einzige ist, die gut im Zulegen fremder Identitäten ist.
Regisseur und OSCAR-Preisträger James Foley inszeniert in »Verführung einer Fremden« unter Hinzunahme der ebenfalls oscar-prämierten Halle Berry und Hollywood-Urgestein Bruce Willis einen Film rund um die Frage, wie weit jemand gehen würde, um die Wahrheit so anonym wie das Internet an sich zu halten.
José Bäßler