TRAILER

Ma Belle, My Beauty

Drama, USA 2021, 96 min

„»Ma Belle, My Beauty« erkundet durch authentische, rohe Darstellungen und eine visuelle Erzählweise die Komplexität einer polyamourösen Beziehung. Gleichzeitig liegt der Fokus auf interkulturellen Ehen und Beziehungen und den Auswirkungen von Depressionen auf die kreative Arbeit von Künstler:innen und Musiker:innen. Der Drehort des Films, ein kleines Dorf in Frankreich, ist gleichzeitig Schauplatz zahlreicher Erinnerungen aus meiner Kindheit. In diesem Kokon konnte sich meine Geschichte sehr natürlich entfalten. Meine eigene verworrene Herkunft (durch Frankreichs koloniale Vergangenheit in Vietnam bin ich zum Teil Französin und damit eine unerwartete asiatische Präsenz im ländlichen Frankreich) mit in die Geschichte zu integrieren, war die einzige Option, wie ich mir meinen ersten Langfilm vorstellen konnte. Die größte kreative Herausforderung war es allerdings, meine Identität und Geschichte passend im Film zu repräsentieren.

Es freut mich, immer öfter queere weibliche Liebesgeschichten zu
sehen. Gleichzeitig ist es Motivation für mich, da noch viel in der Darstellung von Intimität zwischen Frauen getan werden kann. Wir sind es leid, lesbische Frauen und LGBTIQ+ auf der Leinwand zu sehen, deren Konflikte nur auf ihre Identität beschränkt sind. Wenn lesbische Geschichten dargestellt werden, ist das Coming-out immer das große Thema. Wir sind aber viel weiter und unsere Geschichte endet nicht mit dem Coming-out.“

Viel spannender sind doch die Nuancen in Beziehungen zwischen Frauen, unabhängig davon, wie sehr sie geoutet sind. Die Charaktere in »Ma Belle, My Beauty« setzen nicht am Erzählstrang des Findens ihrer queeren und romantischen Identität an, sie beschäftigen sich vielmehr mit der kontinuierlichen Komplexität und Arbeit im Alltag, die diese Identitäten erfordern. Dieser Film hätte einer jüngeren und verwirrten Version von mir zeigen können, welche verschiedenen Beziehungsformen möglich sind. Ich hoffe, dass sich jede Person ein Stück weit in einem oder mehreren Charakteren im Film wieder finden kann. Im besten Fall stößt der Film Diskussionen über die grenzenlosen Möglichkeiten an, wie verschieden Liebe aussehen kann. Und dann noch einen Schritt weiter zu gehen und die Frage zu stellen, wie wir uns gegenseitig darin unterstützen können, diese befreienden Wege zu Lieben umzusetzen. Hiermit lade ich die Zuschauer:innen dazu ein, sich auf eine Weltvorstellung einzulassen, in der Frauen in vollkommender Selbstbestimmung und sinnlicher Agilität leben. Eine Welt, in der wir sagen, was wir wollen und unabhängig von fremden Werten unsere eigenen Sehnsüchte verfolgen. In der die traditionelle Rolle einer Partnerin/eines Partners darin besteht, ein unabhängiges Supportsystem darzustellen an der Seite einer Frau, die die beste Version ihrer selbst sein kann, mit maximalem Vertrauen und minimalen Einschränkungen.