Der Flug des Phoenix

Action/Abenteuer, USA 2004, 113 min

“Man sollte keine Remakes von guten Filmen drehen, sondern nur von schlechten“ John Huston
Nun hat Regisseur John Moore mutmännisch tief in die Kiste der Blasphemie gegriffen und eben keinen schlechten Film neu ins Kino gebracht, sondern Robert Aldrichs Filmklassiker »Der Flug des Phönix« von 1965 mit keinen Geringeren als damals James Stewart, Hardy Krüger, Richard Attenborough, Peter Finch, Ernest Borgnine und den jungem George Kennedy. Jaa gut, 1965 war natürlich nicht nur Georgie jünger. Besetzungstechnisch geht es aber in der Nagelneuverfilmung nicht so opulent zu Werke und so müssen wir „nur“ mit Dennis Quaid (»The Day After Tomorrow - Der Tag ist übermorgen im Arsch«) und Miranda Otto (»Der Herr der Ringe«) als bekannte Gesichter vorlieb nehmen. Miranda Otto bringt zwar die Frauenquote in diesen Film, aber den verblichenen Robert Aldrich zur Poltergeisterei. 1965 gab es keine Dame im Film. Quaid verkörpert die Rolle des Piloten Frank Towns, die einst James Steward spielte, und damit hat Dennis erst einmal Schwein, da der Film nicht zu denen zählt, die Stewart berühmt gemacht haben. Dem Streifen kommt aber auch zu Gute, dass nicht nur die Rolle von Mister Quaid anders angelegt wurde. Wo einst eine Horde Männer mit dem militärischen Background des WWII in der Sahara abstürzten, sind es heute Ölarbeiter, die beim Rückflug von einer mongolischen Bohrstation in der Wüste Gobi abschmieren. Einzig der zentrale Konflikt zwischen Capt. Frank Towns als Mann der Tat und dem rationalen Flugzeugbauer Elliot (Giovanni Ribisi), der mit blondgebleichten Haaren auf unseren Hardy verweist, blieb von John Moore unbefleckt. Na ma guckn.
Ray van Zeschau