The Five Obstructions

Drama, Dänemark/Belgien/Schweiz/Frankreich 2001-2003, 90 min

Dänemarks Regiegenie Lars von Trier und der Dokumentarfilmveteran Jorgen Leth sind befreundet. Trier liebt ganz besonders den zwölfminütigen Kurzfilm »Der perfekte Mensch«, den Leth 1967 drehte. In diesem Zusammenhang hatte Lars von Trier eine fast bösartig zu nennende Idee. Er forderte Leth heraus, den Film neu zu drehen, aber unter Bedingungen, die er ihm diktierte. Und er diktierte Bedingungen, die eine Zumutung für Leth sein sollten. Fünf mal trafen sich die beiden und stets erfand von Trier neue „Hindernisse“, fast schon pervers in der Zielstellung, Leths künstlerischen Standpunkt zu brechen. Was am Anfang noch wie eine intellektuelle Spielerei über den Wandel der Ausdrucksmittel des Films anmutet, entwickelt sich bald zum künstlerischen Offenbarungseid beider Beteiligten, der Lars von Trier immer unsympathischer werden lässt und Jorgen Leths Größe offenbart, da er jedes Hindernis zu überwinden vermag, ohne seinen Charakter zu verraten. Und alles erhält noch eine völlige Wendung beim fünften Hindernis, als es schon gar nicht mehr um einen Film geht.
Eine sehr anspruchsvolle Dokumentation, die bei ungeteilter Aufmerksamkeit eine Menge Fragen aufwirft, aber auch Antworten gibt zum Verhältnis zwischen Kunst und dem „perfekten Menschen“.