Einzelkinder

Drama, Frankreich 2003, 88 min

Carole ist Staatsanwältin. Sie teilt ihr Leben zwischen dem Gerichtshof und Bruno, ihrem Mann. Tina ist eine rückfällige Diebin, die bereits zwei Monate im Gefängnis verbracht hat und eine unglaubliche Leidenschaft für Schuhe hegt. Diese beiden Frauen, die scheinbar nichts verbindet, treffen sich vor Gericht und verlieren sich nicht mehr aus den Augen. Vielleicht weil sie beide Einzelkinder sind und jede die Schwester sein könnte, die die andere gerne gehabt hätte. Die Anwältin nimmt die Kleinkriminelle in ihrer Wohnung auf. Durch Tinas ansteckende Lebendigkeit entdeckt Carole, was sie fast vergessen hatte - dass es ein Leben jenseits von Arbeit und Partner gibt.
Regisseur Pierre Jolivet hat ein perfektes Duo vor die Kamera geholt. Sandrine Kiberlain (»Betty Fisher«) als Carole zeigt einmal mehr ihre unglaubliche Wandlungsfähigkeit, die sie zu einer der führenden französischen Schauspielerinnen gemacht hat. Sylvie Testud (»Jenseits der Stille«) als Tina ist ihr eine ebenbürtige Partnerin. Der Spaß, den beide beim Drehen hatten, überträgt sich von der Leinwand auf den Zuschauer.
So wirkt der Film ungezwungen und leicht, besticht
mit subtilem Humor und versprüht jenen mit dem französischen Kino assoziierten Charme.