Das süße Jenseits

Drama, Kanada 1997, 110 min

Atom Egoyans dritter Film (Exotica, Der Schätzer) setzt die Reise durch die emotionalen Abgründe und Irrungen des menschlichen Lebens fort. 1997 erhielt Das süße Jenseits den großen Preis der Jury.
Aufhänger für Egoyans Betrachtungen ist ein wirklicher Fall, den Russell Banks zur Grundlage für seinen Roman nahm, den Egoyan selbst für den Film adaptierte. In dem kleinen kanadischen Dorf verunglückt ein Schulbus und reißt bis auf ein Mädchen alle Kinder in den Tod. Das Leid der trauernden Gemeinde wird durch die Ankunft des Anwaltes Mitchell (Ian Holm) gestört. Dieser will den Hersteller des Buses im Namen der Eltern verklagen. Mühsam gelint es ihm, zwei Familien dafür zu gewinnen. Dieser Konstellation ist der Ausgangspunkt für ein komplexes Bild mit verschiedensten Zeitebenen über die Bewohner des Dorfes, ihre Geschichte, Gefühle und Trauer. Und die Frage nach Verantwortung und der Kraft zum Weiterleben auch in Situationen großen Schmerzes.
„Ein das Unsagbare der Tragödie gleichsam mythologisch auslotender Film.“ FAZ