Mademoiselle

Komödie/Drama, Frankreich 2001, 85 min

Romanze aus dem Stehgreif
Leben heißt improvisieren. Frei nach diesem Motto ziehen drei Schauspieler durchs Land und halten sich mit mittelmäßigen Engagements über Wasser. Ihre Spezialität sind Improvisationen [á la Theatersport], egal ob auf der Bühne, bei Familienfeiern oder undercover als peinliches Kellnergespann auf Firmentreffen. Claire (Sandrine Bonnaire), verheiratet, zwei Kinder, findet sich auf einem Jahrestreffen ihrer Firma in Südfrankreich wieder. Die bekannte Mischung aus erwartungsfroher Abwechslung und nerviger Belegschaftsfete.
Als sie am nächsten Tag ihren Zug verpasst, verhilft ihr der Zufall in Gestalt der kleinen Theatergruppe noch zu einer Hochzeit. Der nächste Termin der Truppe steht an. Pierre (Jacques Gamblin), zugleich talentiertestes und unzufriedenstes Mitglied der Gruppe, findet in Claire eine begeisterte Zuhörerin.
Die große Kunst französischen Kinos, aus nichts als Luft und Liebe eine Geschichte zu zaubern, findet in J. Gamblin und S. Bonnaire das Paar, dem man vom ersten Moment an eine gemeinsame Romanze wünscht. Auch wenn Regisseur Philippe Lioret mit der Improvisation den Zufall in den Mittelpunkt stellt, sieht doch alles danach aus, als würde sich für die beiden hier das Glück erfüllen, welches ihnen bei Claude Chabrols »Die Farbe der Lüge« versagt geblieben war.
p.s. Verpasst nicht die Stelle, wo Claire die Geschichte von der Frau des Leuchtturmwärters erzählt bekommt.