Killers of the Flower Moon

Wenn Herr Scorsese im Regiestuhl Platz nimmt, darf das Endprodukt nicht weniger als ein Epos werden. Schon zum zehnten Mal hat er Robert De Niro eingeladen, sein Werk zu erfüllen und Leonardo DiCaprio ist zum sechsten Mal mit im Team.
Die Reise geht diesmal in den Südwesten der USA, in die frühen 1920er Jahre. Und wieder stehen echte Ereignisse Pate für den 200 Minuten Streifen. Eine Mordserie im Indianerstamm der Osage im Reservat Osage County in Oklahoma sorgt für Schlagzeilen. Durch Ölvorkommen sind die Bewohner zu erheblichem Reichtum gekommen, und wie es in der US-Geschichte üblich ist, mag der weiße Mann daran keinen Gefallen finden. Mit bösartigen Gesetzen und gierigen Anwälten kratzen die Behörden und Geschäftsleute am Wohlstand der Eingeborenen. Korruption und Willkür halten Einzug. Dazwischen stehen: Ernest Burkhart (DiCaprio), seine Frau Mollie (Lily Gladstone) und der einflussreiche Rancher William Hale (De Niro). Die Zivilisation trifft auf die Stammeskultur und wo es um viel Land und Geld geht, geht es auch bald um Mord. Und das in einem Ausmaß, dass es die neue Behörde namens FBI auf den Plan ruft. Doch als Agent Tom White (Jesse Plemons) ankommt, ist es eigentlich schon viel zu spät. Und fast hätte es den gesamten Film auch nicht gegeben, denn bei großen Budgets hatten die etablierten Studios bei Scorsese mittlerweile kalte Füße bekommen, nachdem sein Film »Silence« (2016) kein finanzieller Erfolg war.
So ist der Streaminganbieter Apple TV+ Verantworlicher für die aktuelle True Crime Verfilmung, wie schon Netflix »The Irishman« (2019) produziert hat. Große Bilder einer grandiosen Landschaft und Einblicke in die dunklen Charaktere der amerikanischen Geschichte sind seit jeher ein Markenzeichen der 80-jährigen Regielegende, und auch diesmal lohnt der Besuch vor großer Kinoleinwand.
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