TRAILER

Eine ganz heiße Nummer 2.0

Komödie, Deutschland 2019, 91 min

Heuer ist in Marienzell der Wurm drin: Die Leute ziehen weg, händeringend versucht der Oberbürgermeister (Johann Schuler), die letzten jungen Familien zu halten. Touristen kommen nicht mehr, ergo gibt es immer weniger Arbeit. Keiner geht hin, wo kein High Speed Internet ist, und von einer schnellen Leitung können die Marienzeller nur träumen. Zu wenig Einwohner, zu hohe Kosten. Da zeigt die Politik mal klare Kante. Die einheimischen Männer wollen die Sache Kraft ihrer Oberarme deichseln und das Kabel selbst verlegen. Na denn, frohes Schaufeln. Waltraud (Gisela Schneeberger), Maria (Bettina Mittendorfer) und Lena (Rosalie Thomass) haben eine beschwingtere Idee. Im Nachbarort gibt’s einen Tanzwettbewerb mit hohem Preisgeld. Trainieren und Spaß haben, heißt die Devise. Unter den argwöhnischen Augen der anderen Dorfbewohner knien sie sich in die Sache, professionell unterstützt von Jorge González. Alles könnte gut werden, wäre da nicht noch die Moni (Franziska Schlattner), die intrigante Frau des Bürgermeisters. Sie ist auch recht keen aufs Preisgeld und instrumentalisiert ihren Trachtenverein… ein Kopf-an-Kopf-Rennen beginnt…
Schon einmal stand alles auf dem Spiel. Als ihr Dorfladen pleite ging, weil die Leute wegen der Wirtschaftskrise nur noch zum Großmarkt fuhren, sattelten Waltraud, Maria und Lena erst heimlich, dann zunehmend offener auf Telefonsex um. Davon erzählte Rainer Kaufmann in »Eine ganz heiße Nummer«. Er tat das nicht nur im bayrischen Wohlfühlmodus sondern mit klarem Bezug auf sozialkritische Filme in der Tradition etwa von Ken Loach. In der Fortsetzung verbindet er wieder gekonnt rasanten regionalen Humor mit Sozialkritik.
Grit Dora