A War
Ein Krieg ist das Ende der Wahrheit. Ein Krieg, das sind Menschen, die töten, Menschen, die sterben und unermessliches Leid. Kommandant Claus Michael Pedersen (Pilou Asbæk) hatte den Auftrag, mit seiner Einheit die afghanische Bevölkerung vor Angriffen durch die Taliban zu schützen. Doch nun steht er vor einem dänischen Gericht, weil er den Tod von elf Zivilisten zu verantworten hat, die bei einem Feuergefecht zwischen die Fronten geraten sind. Als seine Patrouille einer afghanischen Familie den Tags zuvor versprochenen Schutz gewähren wollte, schnappte die Falle zu und Pedersens Männer wurden von allen Seiten unter Beschuss genommen. Die Taliban hatten in dem Haus bereits alle Bewohner ermordet, und nun sollte auch die kleine dänische Einheit ausgelöscht werden. Pedersen bat um Luftunterstützung und ließ die vermeintliche Talibanstellung dem Erdboden gleich machen. Doch man fand später keine toten Kämpfer, sondern die Leichen von elf Kindern und Frauen… Der dänische Regisseur Tobias Lindholm, im Kriegshandwerk ein blutiger Anfänger, fand, dass es nach vierzehn Jahren dänischer Kriegsbeteiligung in Afghanistan endlich Zeit sei, etwas Staub aufzuwirbeln. Er wollte die Ereignisse in einen Zusammenhang rücken. Den sie im täglichen, europäischen Bewusstsein keinesfalls besitzen. Er wollte der Last des fernen Krieges auch die Last des heimischen Friedens gegenüberstellen. Wo Pedersens Frau und deren drei Kinder warten, dass er heil nach Hause zurück kommt. Dass er nicht die Verantwortung auf sich lädt und womöglich für Jahre ins Gefängnis geht. Für ein kleines Stück Wahrheit, das im afghanischen Kugelhagel bereits schwer verwundet wurde und dem Pedersen vor Gericht eigentlich den Todesstoß versetzen könnte. Der diesjährige dänische OSCAR-Finalist wechselt souverän die Perspektiven, lässt den Zuschauer Blut und Staub schmecken, führt ihn an Kriegsschauplätze und damit direkt in jene moralische Notlage, welche sich immer wieder der Wahrheit in den Weg stellt.
alpa kino
Buch: Tobias Lindholm
Regie: Tobias Lindholm
Darsteller: Pilou Asbæk, Tuva Novotny, Dar Salim, Søren Malling, Charlotte Munck, Dulfi Al-Jabouri, Alex Høgh Andersen
Kamera: Magnus Nordenhof Jønck
Produktion: AZ Celtic Films Nordisk Film Production, Rene Ezra, Tomas Radoor
Bundesstart: 14.04.2016
Start in Dresden: 14.04.2016
FSK: ab 12 Jahren