French Women - Was Frauen wirklich wollen

Im Grunde ist das ein eigenes Filmgenre; wenn mehr als fünf oder sechs geschlechtsreife Großstadtfrauen gemeinsam, einzeln oder abwechselnd irgendwelchen Typen hinterher schnurren. In Paris sind es elf. Und sie schnurren nicht, sie rollen sich. Diese flotte Ensemble-Tournée hätte auch heißen können: Sex et la cité. Statt »Sous les jupes des filles«. Sie rennen gegen Laternenpfähle, tanzen auf den Tischen oder knutschen mit der Babysitterin. Wenn nur ein Kerl in ihrer Nähe ist, der es bemerkt. Es gibt die introvertierte Busfahrerin (Julie Ferrier) mit der unstillbaren Lust auf körperliche Kontakte. Die millionenschwere aber gefühlsbehinderte Firmenchefin (Vanessa Paradis), die sich eine einzige Freundin wünscht und ihre Sekretärin (Alice Belaïdi) mit der Suche beauftragt. Oder eine Mutter (Géraldine Nakache), die ihre vier Kinder auf der Stelle eintauschen würde gegen Schmetterlinge im Bauch. Ferner die gehörnte Gattin (Marina Hands) oder die eifersüchtige Mutter (Isabelle Adjani), wobei letztere neidisch auf die Jugend ihrer Tochter ist und es ebenso wild krachen lassen möchte wie sie… Schaut man den elf Damen zu, wie sie am Trocadéro die Röcke schürzen, bei einer als Flashmob getarnten Werbeaktion für diesen Sommer-Hit, versteht man die als Film-Titel gestellte Frage. Sie wollen Spaß. Sous les jupes. Und das auf einer breiteren Skala als nur von Beste Freundin bis Schlampe, von Hure bis Heilige. Sie wollen vielschichtige und komplexe Frauen auf der Leinwand sehen, die das Publikum auch zum Lachen bringen. So lautete der Plan von Regisseurin Audrey Dana. Und eine stattliche Reihe französischer Actricen ließ sich vom Stoff aus einhundert anonym geführten Interviews inspirieren, aus dem auch die Regisseurin selbst ihre Rolle auswählte; die überdrehte Joe gabelt reihenweise verheiratete Männer auf. Weil sie bei den anderen Kerlen womöglich Gefahr läuft, ihre Ausgelassenheit gegen echten Mut tauschen zu müssen. Mut zu einem gemeinsamen Leben. Mal mit und mal ohne Spaß.
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