Meine Schwestern

Drama, Deutschland 2013, 90 min

Abschied nehmen ist schwer. Was aber, wenn man im Grunde schon seit rund 30 Jahren Abschied nimmt? Das Leben der drei Schwestern in diesem Film ist seit jeher überschattet von der schweren Herzkrankheit der Mittleren - Linda (Jördis Triebel). Drei Monate gaben ihr die Ärzte bei ihrer Geburt. Seitdem hat sie gelernt, mit dem stetig drohenden Tod umzugehen. Ihre Schwestern haben damit größere Probleme. Während die älteste Schwester früh erwachsen werden musste, wurde die jüngste aus allem herausgehalten. Kein Wunder also, dass sich Katharina (Nina Kunzendorf) nach außen hin kühl und stark gibt und sich das Nesthäkchen Clara (Lisa Hagmeister) hingegen stets ausgeschlossen und allein fühlt. Eine schwierige Konstellation, deren Ausmaße auf einer gemeinsamen Reise der drei Protagonistinnen verdeutlicht wird - in Streitereien, Wutausbrüchen, Tränen, aber auch zärtlichen Momenten, glücklichen Erinnerungen und ausgelassener Schwesterliebe.
Ein Film so berührend, so durchmixt mit der ganzen Vielfalt an Gefühlen, wie sie das Leben schreiben. Die Hauptdarstellerinnen brillieren in ihren Rollen, geben ihnen Charakter und lassen einem das Herz zusammenschnüren, wenn es am Ende des Films zum unausweichlichen Abschied nehmen kommt. Und so wechselt man zwischen Trauer und Lachen ebenso, wie sich im Leben Hoch und Tief abwechseln. Doch was bleibt, ist ein Gefühl des Bewegtseins - keins der Trostlosigkeit.
juko