Unter dem Regenbogen - Ein Frühjahr in Paris

Komödie, Frankreich 2013, 112 min

Dieser Film ist der klassische französische Herbstzeitversüßer, ein Stimmungsaufheller für graue Tage. Es geht um vier Paare: ein junges, ein altes und zwei geschiedene, eine unglücklich liebende beste Freundin, einen jungen Mann, der sein Glück nicht sieht und einen bösen grauen Wolf, den man gut verstehen kann. Und wenn es um Paare geht, spielt Liebe natürlich die Hauptrolle. Die jungen Verliebten sehen schön aus und sind ein bisschen dämlich, die alten wirken ziemlich schlaff, sind sehr melancholisch und mit trockenem schwarzen Humor gesegnet. Der Film zitiert mit leichter Hand einige bekannte Märchenmotive (Spieglein, Spieglein an der Wand…) und macht sich mit nachdenklichem Unterton über die Irrungen und Wirrungen des Lebens lustig. Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri, einst ein Traumpaar des französischen Kinos und eine Vorzeigebeziehung in den Klatschspalten, haben nach privater Trennung und Arbeitspause wieder die Zusammenarbeit gewagt. Am besten ist »Unter dem Regenbogen« immer dann, wenn sich das perfekt eingespielte Team routiniert die Bälle zuwirft. Wie Jean-Pierre Bacri als Fahrlehrer seine ältliche Schülerin (Agnès Jaoui) zum Weiterfahren ermutigt, nachdem sie sich und ihn beinahe umgebracht hat, ist zwerchfellerschütternd. In Frankreich wurde das Comeback der beiden von Presse und Publikum entsprechend gefeiert und erreichte eine knappe Million Besucher.
Grit Dora