The Human Scale
Mal wieder ein Architektenfilm. Doch Vorsicht, keiner, der die Klassiker des Genres würdigt, eher einer, der die Auswüchse moderner Urbanität thematisiert und einen Menschen in seinen Mittelpunkt stellt, der diese abzuwenden versucht.
Seit über 40 Jahren steht für den dänischen Architekten und Städteplaner Jan Gehl das Leben der Menschen in Großstädten im Mittelpunkt seiner visionären Arbeit. Bekannte Beispiele dieser sind die Fußgängerzone und Fahrradwege in Kopenhagen, die Wiederbelebung der Innenstadt von Melbourne und die Fußgängerzone mit bunten Pflastersteinen auf dem Times Square in New York.
Gehl selber meinte, dass seine Frau großen Einfluss auf seine planerische Tätigkeit hatte. Denn nach eigenem Bekunden kreiste ein Großteil ihrer Konversation um die Frage, warum sich Architekten nicht für Menschen interessieren.
Im Kern geht es Jan Gehl und seinen Kollegen darum, neues Leben in die Innenstädte zu bringen, alte Denkmuster von Verkehr und Industrialisierung aufzubrechen. Die Stadt für die Menschen wieder lebenswert zu machen. Dazu werden die Großstädte vor der Überflutung durch Autos bewahrt, Platz für Fußgänger und Fahrradfahrer geschaffen sowie öffentliche Plätze „zurückerobert”.
Regisseur Andreas M. Dalsgaard versucht ein ästhetisches Experiment, einen inspirierenden Film für ein offensichtliches Problem und alle Seiten zu schaffen: Verantwortliche in der Städteplanung, Architekten, aber auch für ein breites Kinopublikum.
ak
Buch: Andreas Dalsgaard
Regie: Andreas Dalsgaard
Kamera: Manuel Alberto Claro, Heikki Färm, Casper Høyberg, Adam Philp, René Strandbygaard
Musik: Kristian Eidnes Andersen
Produktion: Signe Byrge Sørensen
Bundesstart: 31.10.2013
Start in Dresden:
FSK: o.A.