Portugal Mon Amour

Komödie, Frankreich 2013, 91 min

In einem schönen Viertel von Paris leben Maria und José Ribeiro mit ihren Kindern seit fast 30 Jahren im Erdgeschoss eines prächtigen Hausmann-Gebäudes. Maria ist Concierge und begrüßt warmherzig jeden Besucher, der das Haus betritt. Ihr Ehemann arbeitet in einer Baufirma, in der er sowohl vom Chef als auch von seinen Kollegen ungemein geschätzt wird. Im Laufe der Zeit ist die hilfsbereite Familie für das alltägliche Leben ihrer Nachbarn und Freunde unverzichtbar geworden. Dieses Umfeld, in dem sie so sehr geachtet und außerordentlich gut integriert sind, verändert sich auf einen Schlag, als Josés Bruder stirbt und ihnen ein Traumhaus mit dazugehörigem Weingut in Portugal vererbt. Die Familie springt vor Freude in die Luft, kommt aber sofort wieder auf dem Boden der Realität auf. Wollen sie Frankreich und ihren lieb gewonnenen „goldenen Käfig“ (wie der französische Originaltitel heißt) wirklich verlassen? Ihre Freunde erleichtern den Ribeiros die Entscheidung nicht und versuchen sie mit allen Mitteln dazubehalten.
Vielleicht könnte man sagen, dass Betroffene den Film und das Gefühl, das ihn begleitet, intensiver erfahren werden als der „normale“ Zuschauer, und doch ist er gespickt mit herzlichem Humor und südländischer Menschlichkeit, die jeden zu begeistern weiß. Der Regisseur Ruben Alves ist selbst franco-portugiesischen Ursprungs und beweist, dass er mit allerlei Eigenerfahrung und Feingefühl von einer Familie erzählen kann, die den vertrauten Anschein macht, als würde sie direkt neben uns wohnen. »Portugal Mon Amour« ist gelebte Integration und porträtiert lebensfroh den Alltag portugiesischer Familien, die im Ausland einen Rest Sehnsucht nach der Heimat in ihren Herzen bewahren.
Theresa