Il Futuro - Eine Lumpengeschichte in Rom

Drama, Chile/Deutschland/Italien/Spanien 2013, 99 min

Die beiden Teenager Bianca und Tomás leben als Waisen in Rom, nachdem ihre Eltern, bei einem Autounfall, ums Leben gekommen sind. Die Geschwister bleiben in der Familienwohnung und tun so, als ob sich nichts verändert hätte. Da ihre Eltern aus Chile emigriert sind, erhalten sie keine familiäre Unterstützung. Mit kleinen Jobs, Bianca arbeitet in einem Frisörsalon und Tomás putzt in einem Fitnessstudio, halten sie sich neben der Schule über Wasser und versuchen sich ihr alltägliches Leben so gut es geht zu bewahren. Ihre Situation verkompliziert sich als zwei Freunde von Tomás aus dem Fitnessstudio bei ihnen ins Elternschlafzimmer einziehen. Alle vier teilen sich den Alltag, Bianca schläft mit beiden. Zusammen planen sie aus Geldnot den in die Jahre gekommenen blinden Bodybuilder Maciste auszurauben. Dazu soll Bianca ihn besuchen, ihn verführen und sein Vertrauen gewinnen. Dies gelingt und Bianca geht in seinem Haus ein und aus, doch sie fängt an den charismatischen Maciste zu mögen und denkt immer weniger an ihren ursprünglichen Plan.
Die chilenische Regisseurin Alica Scherson war von Bolaños »Una Novelita Lumpen« (Lumpenroman) fasziniert: Von der steifen Erzählstimme Biancas, die wie eine erwachsene Frau von ihrer unsicheren Zukunft erzählt, mit einer Klarheit die im Tragischen das Komische offenbart. Und von der Geschichte, die aus den Resten von billigen Romanen und Filmen zusammen geklaubt wurde: arme Waisenkinder, die von einer besseren Zukunft träumen, ein Mädchen, dass sich prostituiert und ein blinder Film-Held, der ziemlich gealtert ist. Deswegen muss das hilflose Mädchen seine Rettung, keine triumphierende, selber finden.