PlayOff

Drama, Deutschland/Israel/Frankreich 2011, 115 min

Die Geschichte ist inspiriert vom Leben des legendären Basketball-Spielers Ralph Klein (im Film Max Stoller genannt), der in den 1970ern mit der israelischen Mannschaft Weltruhm erlangte. Nach dieser steilen Karriere will er nun als Trainer das schwache Kölner Basketball-Team genauso zu Siegesruhm führen. Aus diesem Anlass kehrt er nach 30 Jahren in sein Geburtsland Deutschland zurück. Er muss allerdings feststellen, dass er sich mit seiner sportlichen Entscheidung, Deutsche zu trainieren, einige Feinde gemacht hat.
Auch im wahren Leben Kleins führte dieser Schritt zu breit diskutierten Kontroversen in Israel. Als er sich mit der Vergangenheit seiner Familie auseinandersetzt, werden schmerzliche Erinnerungen laut und Stoller begibt sich auf die Suche nach seiner eigenen Identität. Seine Familie wurde durch die Initiative von Raoul Wallenberg aus Auschwitz gerettet.
So ist der Film mehr ein historisches als ein Sport-Drama. In diesem Sinne verweist der Titel eher auf den letzten, entscheidenden Kampf, den Stoller mit sich selbst führt, da das Sportliche tatsächlich sehr kurz kommt. Auch an den politischen Meinungen seiner deutschen Spieler hängen noch einige unverdaute Reste aus der Vergangenheit. Als Stoller dann die türkischstämmige Deniz und ihre rebellische Tochter Sema kennen lernt, die vor dem Gender-Konservatismus ihres Landes in den Westen geflohen sind, wird vor allem der filmische Diskurs internationaler Beziehungen laut.
Der aus Jerusalem stammende, in Deutschland aufgewachsene Regisseur Eran Riklis beschäftigt sich erneut mit der bewegenden Geschichte seiner beiden prägenden Völker und erzählt eine Allegorie, die zur Vergangenheitsbewältigung einer gebrandmarkten Nation beiträgt und in gewisser Weise auch eine zwischenstaatliche Annäherung anregen will.
Theresa