Das Mädchen Wadjda

Drama, Deutschland/Saudi-Arabien 2012, 97 min

Die Geschichte dieses Filmes erzählt von einem großen Traum eines zehnjährigen Mädchens. Es ist der erste in Saudi-Arabien entstandene Spielfilm. Und auch noch von einer Frau. Ein sehr mutiges Werk.
Wadjda wohnt mit ihren Eltern in einem Vorort von Riad. Jedes Mal, wenn sie auf dem Weg zur Schule ist, kommt sie an einem Spielzeugladen vorbei, in dem ein wunderschönes grünes Fahrrad angeboten wird. Und jedes Mal, träumt sie davon, dieses Fahrrad zu besitzen. Dann könnte sie nämlich mit dem Nachbarjungen um die Wette fahren. Da das Rad aber zudem auch noch unglaublich teuer ist, beginnt sie zu überlegen, wie man es anstellen könnte, an so viel Geld zu kommen und entwickelt einen Plan.
Dass Mädchen eigentlich nicht Fahrrad fahren dürfen, kann sie nicht verstehen. Überhaupt hat sie mit den strengen Konventionen nicht viel am Hut. Wadjda betreibt einige illegale Geschäfte auf dem Schulhof und kassiert trickreich ab. Leider reicht das Geld trotzdem nicht, dazu kommt auch noch, dass die kleinen Deals auffliegen und ihr sogar der Schulverweis droht. Aber sie gibt nicht auf. Die Ankündigung eines Koranrezitationswettbewerbes mit Preisgeld, versteht sich, eröffnet ihr ganz neue Perspektiven. Ihre Mutter indes, die sich gegen eine womögliche zweite Ehefrau behaupten muss, erkennt, dass sie sich vom Mut ihrer Tochter etwas abschauen kann.
Frauen sind bekanntermaßen Menschen zweiter Klasse in Saudi-Arabien. Sie stehen unter Aufsicht der Männer und per Gesetz ist es ihnen untersagt, sich mittels Fahrrad oder Auto selbstständig fortzubewegen. Aber es gibt heute schon Unterschiede. Regisseurin Haifaa al Mansour arbeitete fünf Jahre an dem Film. Ihr Ziel war, die Spannung zwischen Tradition und Moderne aufzuzeigen.
BSC
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