Abschied von Matjora
Jahrelang von der Zensur verboten und erst unter Gorbatschows Perestroika für den Osten wie für den Westen freigegeben, war Elem Klimows poetisches Requiem »Abschied von Matjora« einer der Höhepunkte des neuen sowjetischen Kinos. Klimow (»Agonie«, »Geh und sieh«) übernahm das Filmprojekt, das den Konflikt zwischen Tradition und Fortschritt thematisiert, von seiner Lebensgefährtin, der Regisseurin Larissa Schepitko (»Aufstieg«), die auf dem Weg zu den Dreharbeiten verstarb. Das Drehbuch entstand nach einer Novelle des zeitgenössischen sibirischen Autors Valentin Rasputin.
Das sibirische Dorf Matjora liegt auf der gleichnamigen Insel im Fluss Angara. Der Trupp Männer, der eines Tages auf der Insel erscheint, befasst sich mit Vorbereitungen für ein großes Projekt: Ein Staudamm soll gebaut und die ansässige Bevölkerung deshalb in eine anonyme Trabantenstadt umgesiedelt werden. Die Menschen auf Matjora sind hinsichtlich dieses Planes gespalten; der Streit entzweit sogar Familien. Während vornehmlich die Jüngeren sich ein besseres, weil moderneres Leben erträumen, bleibt die 74-jährige Bäuerin Darja, die ihre Heimat und die Gräber ihrer Vorfahren nicht aufgeben will, mit einigen anderen zurück.
Buch: Larissa Schepitko, Rudolf Tjurin, German Klimow, nach der gleichnamigen Novelle von Valentin Rasputin
Regie: Elem Klimow
Darsteller: Stefanija Stanjuta, Lew Durow, Alexei Petrenko, Leonid Krjuk, Wadim Jakowenko, Juri Katin-Jarzew
Kamera: Alexei Rodjonow, Juri Schirtladse, Sergei Taraskin
Musik: A. Artjonow, Alfred Schnittke
Produktion: A. Rassakasow, G. Sokolowa
Bundesstart: 26.03.1987
Start in Dresden: