Der kalte Sommer des Jahres 53

Drama, UdSSR 1988, 100 min

Banditen überfallen ein entlegenes Dorf. Die Bewohner, hauptsächlich Frauen und Kinder, sind den Verbrechern hilflos ausgeliefert. Da beginnt der Schwächste, am meisten Verwahrloste, ausgestoßen aus der Dorfgemeinschaft, den Kampf gegen die Bande. Der Ausgang ist ungewiß…
Was anmutet wie ein Western-Szenario, ist nur der Untergrund für die erbitterten politischen und sozialen Auseinandersetzungen, welche Mitte der 50er Jahre in der Sowjetunion geführt wurden. Alexander Proschkin machte 1987 diese Umbruchsära zum Gegenstand seines Films Der kalte Sommer des Jahres 53.
Nach Stalins Tod 1953 hatte dessen berüchtigter Geheimdienstchef Berija die Macht im Lande übernommen und eine Generalamnestie erlassen - wenig später wurde er selbst als „Volksfeind“ verhaftet. In Proschkins Film fällt eine Bande marodierender Schwerverbrecher in ein weltabgeschiedenes sibirisches Dorf ein und beginnt die Dorfbevölkerung zu drangsalieren. Der Dorfpolizist wird umgebracht und die beiden örtlichen Vertreter der Staatsmacht verbrüdern sich aus Angst mit den Verbrechern. Nur zwei aus politischen Gründen unschuldig Verbannte erwachen aus ihrer Lethargie und beginnen zu handeln.
Proschkins Film, der so erst in den Zeiten der Umgestaltung in der UdSSR entstehen konnte, lässt viel von dem Bemühen erkennen, (nicht nur) seinen Landsleuten die Situation vor und nach dem XX. Parteitag, der die Abrechnung mit Stalin brachte, deutlich zu machen.

Buch: Edgar Dubrowski

Regie: Alexander Proschkin

Darsteller: Waleri Prijomychow, Anatoli Papanow, Viktor Stepanow, Sonja Burjek, Juri Kusnezow

Kamera: Boris Broschowski

Musik: Wladimir Martinow

Bundesstart:

Start in Dresden:

FSK: ab 16 Jahren