Statisten

Drama/Komödie, Polen 2006, 118 min

Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man auf die Idee kommen, dass dieser Film aus Tschechien kommt. Schließlich trägt er viele charakteristische Merkmale, die Streifen wie »Samotári« oder »Pelíšky« international erfolgreich gemacht haben - viele Hauptfiguren, deren Schicksale miteinander verknüpft sind, die Beschränkung auf einen sozialen Mikrokosmos sowie die geschickte Verquickung von Tragik und Komik. Insofern ist »Statysci« vielleicht einer der tschechischsten Filme aus Polen. Und das ist positiv gemeint, obwohl man in Polen mit „czeski film“ eigentlich salopp wirre, unverständliche Dinge bezeichnet. »Statysci« wurde hingegen verstanden und mit Publikums- und Kritikerpreisen überschüttet.
Dreh- und Angelpunkt ist das Provinzstädtchen Konin mitten in Polen. Jeden Tag rast der Berlin-Warszawa-Express durch den Ort, aber kaum jemand steigt aus. Ganz im Gegensatz zu einem chinesischen Filmteam, das hier ein Drama drehen möchte. Die Chinesen haben nämlich gehört, dass hier die unglücklichsten Menschen der Welt wohnen sollen - die idealen Statisten für ihre Filmtragödie. Die gecasteten Schauspieler sind ein Querschnitt durch die Einwohnerschaft des Städtchens und jeder bringt seine Sorgen, Freuden und Sehnsüchte mit an den Set. Gemeinsam versuchen sie dort, ihrem Alltag zu entfliehen. Doch nur eines will ihnen nicht recht gelingen - gemäß ihrer Rolle abgrundtief traurig zu sein.
„Vielleicht ist es ein Märchen, vielleicht ist es naiv, aber egal… Kwiecinskis Film ist ein großer Spaß, eine fröhliche Schwärmerei und der Beweis dafür, dass man in Polen anständiges Kino für breite Zuschauerschichten machen kann.“ (Stopklatka.pl)