Heiter bis wolkig

Drama/Komödie, Deutschland 2012, 99 min

Hallodri Can und sein Freund Tim sind nicht gerade mit ernsten Absichten auf Brautschau, aber selbst für einen nachhaltigen One-Night-Stand stellt sich weibliche Gunst als ein recht spärlich gehandeltes Gut dar. Da hilft nur die perfekte Anmache; abwechselnd geben sie sich als unheilbare Krebspatienten im Endstadium mit erotischen Abschiedsfantasien aus und pflücken auf diese Weise die süßesten Früchtchen. Sonnige Aussichten für Einwegromantiker. Bis Tim auf Mitleidstour dann in Maries Bett landet und die todsichere Aufrissnummer beinahe vor die Wand fährt. Mitten ins Vorspiel platzt Maries todkranke Schwester Edda, deren Lymphdrüsenkrebs allenfalls noch drei Monate währen soll. Mit dieser Begegnung beginnt ein spritziges Feuerwerk an Guter-Laune-Melancholie, in dessen Verlauf Tims Notlüge zu einer Notlage wird und Tim zu Eddas bestem Verbündeten. Denn freilich durchschaut Edda den „falschen Hirntumor“ im Handumdrehen, verschweigt das ihrer Schwester Marie, auf Wolke 7 schwebend, und nutzt Tims Dilemma ganz egoistisch aus, um geschwind noch einige absurde Ideen zu verwirklichen. Zuerst will sie Rache nehmen. An ihrer Ex-Chefin, in deren exquisitem Blumenladen sich plötzlich etliche Ziegen tummeln. Oder an ihrem Ex-Lover, dessen Arbeitsplatz sie mit einer umgeschnallten Sprengstoffattrappe in Aufruhr versetzt. Edda ist auf dem Kriegspfad und ihr sonst so pampiges Gemüt erhellt sich zusehends. Aber auch richtigen Spaß will sie noch erleben; eine kleine Schlägerei am Straßenstrich, Tempo 200 ohne Gurt oder eine ordentliche Zechprellerei - gemeinsam mit dem „falschen Hirntumor“ hakt sie also ihre kleine Löffelliste ab, jedoch nicht, ohne dafür zu sorgen, dass ihr Abgang gleichzeitig auch Tims Notlüge aus dem Leben schafft…
Alpa Kino

Buch: Axel Staeck

Regie: Marco Petry

Darsteller: Max Riemelt, Anna Fischer, Jessica Schwarz, Elyas M’Barek, Dieter Tappert, Johann von Bülow, Stephan Luca

Kamera: Jan Fehse

Produktion: Film1, Constantin Film Prod., SevenPictures Film, Henning Ferber, Marcus Welke, Oliver Berben

Bundesstart: 06.09.2012

Start in Dresden: 06.09.2012

FSK: ab 6 Jahren