Das traurige Leben der Gloria S.

Drama, Deutschland 2011, 75 min

Gloria Schneider ist eine Schauspielerin, die seit einigen Jahren in einem kleinen Berliner Off-Theater vor einer Hand voll Zuschauern Theater spielt. Sie ist in einer finanziellen Dauernotlage und von ihrer mittelmäßig talentierten Schauspieltruppe zunehmend frustriert.
Charlotte Weiss ist eine eigentlich erfolgreiche Regisseurin, die sich in einer künstlerischen Krise befindet. Bei der Premiere zu ihrem neuen Spielfilm „Die Terroristin“ wird ihr klar, dass die für sie wichtigen Themen in ihrem Film nicht mehr vorkommen. Die Hauptdarstellerin nervt durch ihre Eitelkeit, ihre Produzentin ist nur am Absatz orientiert, ein alter Freund wirft ihr auf der Premiere vor, „unpolitisch“ geworden zu sein. Charlotte will sich, künstlerisch gesehen, regenerieren - indem sie einen Dokumentarfilm dreht, der etwas über reale sozialgesellschaftliche Probleme aussagt.
Gloria kann ihre Miete schon lange nicht mehr zahlen und ist auch mit ihrer Freundin, die ihr finanziell immer wieder ausgeholfen hat, zerstritten. Auf dem Arbeitsamt hofft sie auf eine finanzielle Notspritze und entdeckt dabei einen Aufruf zu Charlottes Dokumentarfilm. Bei einem Casting kann sie Charlotte Weiss schnell von sich überzeugen. Sie spielt die wirklichen Protagonistinnen mit Leichtigkeit an die Wand und lässt sich voller Leidenschaft in die Rolle einer allein erziehenden Mutter und Hartz-IV-Empfängerin fallen. Sie hofft, dass sie durch den Film zum Star wird.
Die Dokumentation eines Fakes beginnt. Gloria spielt für die Kamera das „wahre“ Leben, das Charlotte aus ihrer Perspektive authentisch vorkommt und ihr ein aufregendes Abenteuer mitten im sozialen Brennpunkt verspricht. Je weiter die Filmarbeiten voranschreiten, desto mehr muss Gloria alles daran setzen, vor Charlotte als glaubwürdig zu erscheinen. Es ist noch so viel zu organisieren. Wer könnte den trinkenden Ex-Mann spielen und wer das uneheliche Kind? Nach und nach spannt sie die anderen Schauspieler aus dem Off-Theater für ihre Dokumentarfilm-Hartz-IV-Familie ein. Es entwickelt sich eine Verwechslungskomödie, in der die Parameter, was Spiel, was Wirklichkeit ist, gehörig durcheinander geraten. Gloria verliert dabei immer mehr die Kontrolle. Der Schwindel fliegt auf: Charlotte erfährt von der kleinen Off-Theater-Gruppe und schaut sich deren aktuelle Inszenierung an. Wütend, dass ihr eine Seifenoper vorgespielt wurde, dreht sie jetzt den Spieß um.