Die Liebesfälscher

Drama, Frankreich/Italien 2010, 106 min

Während einer Lesereise in Italien trifft der britische Autor James Miller auf eine Kunstexpertin. Sogleich scheint der Funke zwischen ihnen überzuspringen und sie treffen sich am nächsten Tag, um zusammen aufs Land zu fahren. Millers Buch handelt von der spannenden Frage nach dem Unterschied zwischen Original und Fälschung und so beginnen er und seine charmante Begleiterin eine angeregte Diskussion über Kunst, das Leben und die Liebe. Sie schlendern durch die verträumten Gassen eines kleinen Dorfes, debattieren über ein seltenes Gemälde und eine antike Statue. Doch nach und nach nehmen ihre Gespräche eine neue, überraschende Wendung. Schon bald stellt sich auch in ihrer Begegnung die Frage nach Original und Fälschung, nach Realität und Fiktion…
Der Film erzählt in klugen wie unvorhersehbaren Wendungen von einem (zufälligen?) Treffen zwischen einem Mann und einer Frau, die sich gemeinsam auf die Suche nach Schein und Sein begeben. Feinsinnig inszeniert vom iranischen Meisterregisseur Abbas Kiarostami (»Quer durch den Olivenhain«, »Der Geschmack der Kirsche«).
„Vor einiger Zeit fuhr ich in den Iran, um Abbas zu treffen. Eines Nachts erzählte er mir die Geschichte, die wir zusammen in diesem Sommer drehten. Er erzählte mir jedes Detail: der BH, das Restaurant, das Hotel. Kurz gesagt, er erzählte mir, dass ihm diese Geschichte selbst passiert war. Am Ende, nachdem er 45 Minuten in perfektem Englisch geredet hatte, fragte er: ‚Glaubst du mir?’ Ich sagte: ‚Ja.’ Darauf er: ‚Es ist nicht wahr!’ Ich platzte vor Lachen, und ich glaube, meine Reaktion war es, die ihn unbedingt diesen Film machen lassen wollte. Realität und Fiktion haben mich schon immer zum Lachen gebracht, weil ich wirklich glaube, dass alles möglich ist. Bis heute bin ich sicher, dass er die Geschichte erlebt hat. Ebenso wie ich sicher bin, dass er sie nicht erlebt hat.“
Juliette Binoche