Vier Leben

Drama, Italien/Deutschland/Schweiz 2010, 88 min

Ein alter Ziegenhirt in Kalabrien ist zu Beginn des Films der Mittelpunkt der Geschichte. Jeden Morgen tauscht er frische Ziegenmilch gegen ein wenig Staub vom Kirchenfußboden. Abends löst er den Staub in einem Wasserglas auf und trinkt das als Medizin. Mit seinem Tod bewegt sich die Geschichte weg von ihm - um dem eigentlichen Ziel näher zu kommen. Nämlich das Augenmerk auf die Dinge zu richten, welche im Hintergrund geschehen und deshalb oft in Vergessenheit geraten. Gezeigt wird der Werdegang eines neugeborenen Zickleins, das sich verläuft und einer großen Tanne begegnet, die schließlich nach alttraditioneller Art in Holzkohle verwandelt wird. Der Mensch ist nicht mehr der Mittelpunkt, sondern er ist ein kleines Teil eines Größeren, das ihn umgibt. Und auch ausmacht. Laut Pythagoras trägt jeder von uns vier Leben in sich: mineralisches, pflanzliches, tierisches und menschliches Leben. Gleichzeitig zeigt das Geschehen den ewigen Kreislauf, der unser Leben bestimmt.
Unterstützt wurde das Filmteam von den Einwohnern Kalabriens, die die Armut ihrer Gegend mit ihrer Herzlichkeit und alten Tradition aufwiegen. Regisseur und Drehbuchautor Michelangelo Frammartino ist ein langsamer und ruhiger Film gelungen, in sehr atmosphärischen Bildern, der es dem Zuschauer ermöglicht „nach der unsichtbaren Verbindung zu suchen, die zwischen seinem eigenen Leben und seiner Umgebung besteht.“
Der Film erlangte damit viel Lob und Preise auf verschiedenen internationalen Filmfesten.

Buch: Michelangelo Frammartino

Regie: Michelangelo Frammartino

Darsteller: Giuseppe Fuda, Bruno Timpano, Nazareno Timpano

Kamera: Andrea Locatelli

Produktion: Invisibile Film, Ventura Film, Vivo Film, Philippe Bober, Marta Donzelli, Elda Guidinetti

Bundesstart: 30.06.2011

Start in Dresden: 14.07.2011

FSK: o.A.