Schlafkrankheit

Drama, Deutschland/Frankreich/Niederlande 2011, 91 min

Namensgebend für den Film des deutschen Regisseurs Ulrich Köhler ist eine Krankheit, die in tropischen Gebieten Afrikas von der Tsetsefliege übertragen wird. Der Arzt Ebbo (50) und seine Frau Vera (43) leben bereits mehrere Jahre in Afrika, da Ebbo dort ein Schlafkrankheitsprojekt leitet. Da das Projekt sichtliche Erfolge erzielt hat und die Gelder der Entwicklungshilfe nicht mehr verlängert werden dürften, entscheiden sich Ebbo und Vera nach Deutschland zu ihrer im Internat lebenden Tochter zurückzukehren. Der Abschied fällt Ebbo sichtlich schwerer als Vera.
Drei Jahre später. Alex, ein junger französischer Mediziner mit kongolesischen Wurzeln, reist im Auftrag der WHO nach Kamerun, um ein Entwicklungshilfeprojekt zu beurteilen und zu bewerten. Angefordert hat ihn niemand anderes als Ebbo. Der lebt immer noch in Afrika, ohne Vera und ohne Tochter. Mit dem Franzosen Gaspard, einem Geschäftsmann, versucht er ein Ökoressort für eventuelle Touristen aufzubauen. Sein von der WHO unterstütztes Schlafkrankheitsprojekt finanziert ihm und seiner neuen afrikanischen Großfamilie scheinbar den Lebensunterhalt.
Alex wurde von Ebbo gerufen, um eine Entscheidung zu treffen…
Die ersten beiden Langfilme von Ulrich Köhler, »Bungalow« und »Montag kommen die Fenster« spielten in der hessischen Provinz, wo der Regisseur selber aufwuchs.
Mit »Schlafkrankheit« geht es nun von Hessen nach Afrika, aber trotz dieses radikalen Schauplatzwechsels gibt Köhler die biographischen Bezüge nicht auf, denn seine Eltern waren Entwicklungshelfer und er verbrachte daher mehrere Jugendjahre auf dem afrikanischen Kontinent. Diese Erfahrung ist Köhlers genauem Blick auf seine europäischen Figuren in Kamerun auch stets anzumerken.