Ohne Limit

Thriller, USA 2011, 105 min

Also, ich trinke mein Bier ja immer ohne Limetten, und Eddie Morras (Bradley Cooper) ist so was wie ein Spinner aus der Neustadt. Eine Gattung, die sich über die Wende hinweg gerettet zu haben scheint. Ein Typ, der sich in diesem Falle als Schriftsteller versteht, viel quasselt, in Kneipen rumhängt, weil er glaubt dadurch am Leben teilzunehmen, sonst aber nicht viel gebacken bekommt. Schon seit einer Ewigkeit versucht er seinen ersten Roman zu vollenden, in dem er sich aber immer wieder verfranst und nicht weiter kommt. Über Wasser hält er sich als Texter für Dieses und Jenes. Als ihn auch noch seine Frau Lindy (Abbie Cornish) verlässt, droht ihm vollkommen seine Existenz unter den Füßen davon zu gleiten. Doch eines Tages scheint das Leben mit ihm hold zu sein, als er seinen Ex-Schwager Vernon (Johnny Whitworth) trifft, der sofort Eddies missliche Lage erkennt und ihn erstmal zu einem Käffchen einlädt. Vernon hat aber nicht nur lecker Kaffee auf Tasche, sondern eine neue Designerdroge namens NZT, die er dem Gestrandeten mal zum Antesten anbietet. Siehe da Alda, das Zeuchs geht ab wie die Katze des rauchenden Altbundeskanzlers! NZT macht nicht etwa lustig oder Bier was nicht da ist, sondern versetzt das Gehirn in die Lage sämtliche Ressourcen auszuschöpfen. Das wären dann sozusagen 90% mehr, als ein durchschnittlicher Mensch mit dem Ding anzufangen weiß.
Dass solche Kapazitäten ein ordentliches Hallo in die Bude bringen, brauch ich ja wohl nicht erst zu erwähnen. Plötzlich läuft alles wie das Band von der Nudel und sein Roman ist innerhalb weniger Stunden beendet. Aber nicht nur das geht in einem atemberaubenden Tempo von statten. Ein Instrument oder eine fremde Sprache zu erlernen verkommt zum Klacks.
NZT ist der Treibstoff zu seinem Erfolg, dem keine Grenzen mehr gesetzt sein zu scheinen. Eddie ist on the Top, sexy und geht ab wie ein gecremtes Zäpfchen. Blöderweise entdeckt er seinen Ex-Schwager brutal ermordet in dessen schickem Appartement. Ehe er jedoch die Polizei ruft, stellt er Vernons Wohnung auf den Kopf, um sämtlicher NZT-Pillen habhaft zu werden. Bald darauf ist der Finanzmakler Carl Van Loon (Robert de Niro) an Eddie äußerst interessiert, der immer unerreichbarer in seinen Erfolgen zu werden scheint. Langsam zeigen sich die Schattenseiten seines Daseins. Nicht nur, dass in ihm der Eindruck erwächst, ausspioniert und verfolgt zu werden, auch bekommt sein Gehirn ab und an einen Aussetzer, der zur Folge hat, dass er sich an die letzten vier Tage nicht mehr erinnern kann. Wie soll das alles enden? Wieder in der Neustadt? Vor allem, wenn eines Tages die Pillen zur Neige gehen oder die unsichtbare Bedrohung, welche offensichtlich für die Ermordung Vernons verantwortlich ist, auf seinem Abstreicher steht? Die Lösung der spannenden Frage entnehmen Sie bitte Anton Launers Neustadtgeflüster oder dem Film selbst im Kino ihrer Wahl.
Ray van Zeschau (hat nie in der Neustadt gewohnt)