Glücksformeln

Dokumentation, Deutschland 2011, 87 min

Was es nicht alles gibt: die Glückskonferenz in Sydney, jährlich stattfindend. Glück als Schulfach. Eine „World Database of Happiness“. Und zahlreiche Forscher mit dem Thema Glück / Happiness, einer von ihnen wird in diesem Dokumentarfilm als der „Glücksforscher Nummer 1“ vorgestellt. Verlässt man das Kino glücklicher oder - wir wollen ja bescheiden sein - auch nur schlauer?
Zumindest macht der Film schon im Titel klar, dass es die eine Formel nicht gibt, verschiedene Menschen haben verschiedene „Glücksformeln“, und einige davon werden vorgestellt.
Neben dem Staunen über weltweites Forschen am Glücklichsein präsentiert der Film nun also diverse Protagonisten, die sich zu dieser Frage äußern. Der mit Abstand interessanteste von ihnen ist der Niederländer Leo, der im stolzen Alter von 90 auf ganz unterschiedliche Abschnitte seines Lebens zurück blickt und dem man gern viel länger zugeschaut hätte. Die anderen Protagonisten sind zwischen elf und 71 Jahre alt und man erfährt von ihnen - wie auch von den Wissenschaftlern - nicht bahnbrechend Neues oder sehr Überraschendes. Da sich die Befragten und auch die Untersuchungen bis auf wenige Ausnahmen im westlichen Kulturkreis bewegen, sind die meisten Erkenntnisse nachvollziehbar: Beziehungen können beglücken, wenn man sie pflegt, das Nutzen eigener Talente ist befriedigend, auch Millionäre können unglücklich sein, kreative Arbeit ist erfüllend, kann aber einsam machen… Man hätte sich eine extreme Person gewünscht, die den bekannten Formeln etwas ganz Unerwartetes entgegen setzt.
Zwischendrin singt Darren Hanlon „Happiness is just a chemical“ - auch die Endorphine beim Marathonlauf werden erwähnt und die Rolle der Religionen. Am schönsten bringt es der im Wald spielende Luis (11) auf den Punkt: Er sei glücklich, erklärt er. Aber Erwachsensein müsse ganz schön hart sein.
Petra Wille

Buch: Larissa Trüby

Regie: Larissa Trüby

Produktion: Creado Film, Devifilm, Bayerischer Rundfunk, Carolin Dassel, Dirk Hamm, Joseph Reidinger, Larissa Trüby, Claudia Gladziejewski

Bundesstart: 14.04.2011

Start in Dresden: 14.04.2011

FSK: o.A.