Predators

Action/Horror, USA 2010, 107 min

Gerade geht »Repo Men« mal endlich mit eigener schöner Filmidee als leuchtendes Beispiel voran, da kommt der immer leicht im Schatten Tarantinos stehende Robert Rodriguez mit dem Regie führenden Hungaroamerikaner Nimród Antal daher, und sie bedienen sich, wie schon andere ihrer Kollegen zuvor, nun auch schändlich an filmischem Kultgut des vorigen Jahrhunderts. Das Opfer heißt diesmal Predator. Angesichts des Umstandes, dass sich die armen Predatoren bereits mit den Gigerschen Aliens wurzeln mussten, können wir nur frohen Mutes durchatmen, dass diese nicht noch etwa gegen Freddy Krueger oder Helma Orosz antreten müssen. Nein, jetzt geht´s wieder back to the Jungle, und Arnie bleibt schön im Gouverneurssessel. Eigentlich hatten Robert und Nimród vollmundig versprochen, einen ganz neuen und vor allem eigenen Predatorstoff zu entwickeln, aber irgendwie blieb alles bei der Mutter des Gedankens, welche uns nun ein X vor ein U machen will, was dann aussieht wie ein Fadenkreuz. Heißt: Das Ganze spielt auf einem anderen Planeten. OK. … und wo? In einem Dschungel! Aha! Problem ist nur, dass dieser genauso aussieht wie der aus dem ersten Film mit Arnie aus dem Jahre 87. Woran liegt das? Daran, dass der Film im Dschungel gedreht wurde. Ach so! Ansonsten, wie gehabt sind die Protagonisten des Filmes eine Belegfrau und Vertreter verschiedenster ethnischer Gruppen, was uns offensichtlich suggerieren soll, dass alle Menschen gleich sind. Also z.B. auch ein Japaner kann nach dem 15. August 1945 wieder ein Drecksack sein usw. Im Gegensatz zum Erstling weiß die bunt zusammen gewürfelte Belegschaft nicht, wie sie in den Urwald gekommen ist, geschweige denn, wer eigentlich jeder der teilnehmenden Dschungelbesucher ist. Das ist schnell herausgefunden, da offensichtlich eine Situation wie vor der babylonischen Sprachverwirrung herrscht und alle englisch verstehen. In der hier vorliegenden Synchronisation natürlich deutsch. Rauskommt, dass alle, bis auf einen Arzt, Elitekämpfer verschiedenster moralischer Couleur sind. Sprich Söldner, GIs, Todesschwadronöre, Yakuza, natürlich russki spezialnuj Agent und andere Berufsgruppen, die man im wahren Leben lieber nicht kennen lernen möchte. Schon bald klingelt es ihnen, dass sie keineswegs auf der Suche nach Sonja Zietlow und Dirk Bach sind und auch nicht vom Zuschauer aus dem Dschungel gewählt werden. Das geht dann, wie wir schon ahnen, etwas anders und zorniger von statten. Schnell wird allen klar, dass die Predatoren sie auf diesen Planeten gebracht haben. Aber keine Angst, die wollen doch nur spielen! Har Har… knarr knarr…
Ray van Zeschau (Schabefleischesser)