Otello

Musik/Oper, Österreich 2008, 142 min

Auf der einen Seite expressive Oper, auf der anderen intimes Drama. In seinem Kern macht Verdis »Othello« zwei zerstörerische Emotionen sichtbar: Eifersucht und Neid. In diese Fallstricke der menschlichen Seele verfangen sich drei Außenseiter der Venezianischen Gesellschaft: Othello, Desdemona und Jago. In einer Welt voller Selbstzweifel, Begierden und Verletzbarkeit sind sich die drei Protagonisten bis zum tödlichen Ende ausgeliefert. Den unaufhaltsamen Sog ins Verderben vollzieht Verdis Musik bis ins Kleinste nach. Sie offenbart die Abgründe egoistischen Denkens, die Abhängigkeit des Individuums von der Anerkennung und seine Angst vor Einsamkeit und Tod.
Die Neuinszenierung der Salzburger Festspiele in Koproduktion mit dem Teatro dell'Opera di Roma wird von Stephen Langridge in Szene gesetzt. Seine »Othello«-Interpretation zeugt von einem „aufgeklärten Realismus“ (Welt), bleibt durchaus im Rahmen der klassischen Inszenierungsmuster und findet dabei immer wieder präzise Bilder für die Außenseiterposition des Helden und die tragische Dimension seiner Liebe.
Angetrieben wird das Ganze vom „Motor“ der Wiener Philharmoniker, denen Dirigent Riccardo Muti zu großer dramatischer Kraft verholfen hat.

Regie: Stephen Langridge

Darsteller: Aleksandrs Antonenko, Marina Poplavskaya, Carlos Álvarez

Bundesstart: 01.11.2009

Start in Dresden: 01.11.2009