Alice und Martin
Eine geheimnisvolle, von mit schwerer Schuld beladene Liebesgeschichte erzählt André Techiné in seinem neuen Film. Alice (Juliette Binoche) lebt mit dem Stiefbruder Martins in Paris. Die beiden ergänzen sich hervorragend, er ist schwul und, wie Alice in ständige Affären verwickelt.Sie sind für das tägliche Zusammenleben wie geschaffen, verbunden auch durch den Traum vom künstlerischen Erfolg. Eines Tages taucht plötzlich Martin (Alexis Loret) auf. Im Gegensatz zu seinem Stiefbruder gelingt ihm der schnelle Erfolg, er wird als Modell entdeckt und gelangt schnell zu Reichtum. Alice und Martin üben eine gegenseitige Faszination aus, können ihre Liebe aber erst nach Überwindung vieler Vorurteile ausleben. Während einer Reise eröffnet Alice, dass sie schwanger sei. Martin bricht daraufhin körperlich zusammen und verkriecht sich an der spanischen Küste. Alice kämpft um ihn und kommt hinter sein tragisches Geheimnis. Martin geht auf eigenen Wunsch in die geschlossene Psychatire und Alice fährt zurück in seine Vergangenheit, in die Kleinstadt seines Stiefvaters…
Techiné erzählt diese uralte Geschichte von Schuld und Sühne in elegischen und wunderbaren Bildern. Unterstützt von einer hervorragend agierenden Juliette Binoche, gelingt ihm ein überzeugender Film über moralische Verpflichtung und die Verantwortung des Einzelnen, der für viele Diskussionen sorgen wird.
Buch: André Téchiné, Gilles Taurand, Olivier Assayas
Regie: André Techiné
Darsteller: Juliette Binoche, Alexis Loret, Carmen Maura, Mathieu Amalric, Pierre Maguelon, Jeremy Kreikenmeyer
Kamera: Caroline Champetier
Musik: Philippe Sarde
Produktion: France 2, France 3, Vertigo, Alain Sarde
Bundesstart: 21.01.1999
Start in Dresden: 21.01.1999
FSK: ab 12 Jahren