Auf halbem Weg zum Himmel

Dokumentation, Deutschland 2008, 108 min

Ein Dorf kämpft für das Recht. Von der eigensinnigen Suche nach einem selbstbestimmten Leben - das nicht auf Kosten anderer geht. Auf halbem Weg zum Himmel „Wohin gehen die Toten?“ „In den Himmel“ „Und wo ist der Himmel?“ „Im Dorf“.
Die Sonne versinkt schnell hier in Guatemala, als die Bewohner von „La Aurora - Die Morgenröte der Hoffnung“ gerade das erste Jubiläumsfest ihrer Gemeinde vorbereiten, ihres persönlichen Traumes von einem Leben ohne Angst. Kinder kommen angelaufen. Schwer bewaffnete Soldaten haben das Dorf betreten, und solche Männer haben die Kinder in den Flüchtlingscamps, in denen sie aufwuchsen, noch nie gesehen. Die Dorfbewohner versammeln sich und werfen den Militärs vor, was ihnen und ihren Familien ein Dutzend Jahre zuvor angetan wurde. Die Folge: Die Zahl der mehr als 600 offiziell gezählten Massaker erhöht sich um ein weiteres. Doch dieses Massaker markiert auch den Beginn von etwas völlig Neuem: Die Überlebenden reichen Klage ein und ziehen vor Gericht. Wegen eines „Staatsverbrechens“.
Ihr Motiv: Sie wollen die nächsten Schritte auf dem halben Weg zum Himmel gehen…
»Auf halbem Weg zum Himmel« erzählt von Visionen und jener Kraft, die wohl in jedem von uns steckt. Außer, dass unsere Protagonisten ganz besonders eigensinnig und stur sind. „Die Bewohner von La Aurora haben eine solche Klarheit und Energie entwickelt, dass ich nicht missen möchte, sie miterlebt zu haben“, sagt Co-Regisseur Ulrich Miller. Mehr als zwölf Jahre hat es gedauert, »Auf halbem Weg zum Himmel« zu produzieren. Ein wenig Sturheit und Eigensinn waren also wohl auch bei den Regisseuren vorhanden. Oder wie die Bewohner von La Aurora witzelten: „Ach, ihr macht immer noch diesen Film.“ Nun ja, wie sagte der ehemalige Staatsanwalt, als ihm deutlich nahegelegt wurde, diesen einen Fall besser nieder zu legen: „Wir dachten, es wäre unethisch und unsolidarisch der Gemeinde gegenüber, die uns so sehr unterstützt hat.“

Buch: Andrea Lammers, Ulrich Miller

Regie: Andrea Lammers, Ulrich Miller

Kamera: Lars Barthel

Musik: Barre Phillips, Evan Parker, Lawrence Casserley

Produktion: pop tutu film, ZDF, Gisela Wehrl, Ulrich Miller

Bundesstart: 03.09.2009

Start in Dresden: 03.09.2009