Es kommt der Tag

Drama, Deutschland 2009, 108 min

… des Wiedersehens, …der Wut, …der Entscheidung.
Judith (Iris Berben) lebt mit Mann und zwei fast erwachsenen Kindern im Elsass auf einem Weingut. Eines Abends steht Alice (Katharina Schüttler) vor deren Tür, da sie angeblich einen Unfall hatte. Sie wird von der Familie aufgenommen und erhält das Gästezimmer. Doch Judith ist misstrauisch und irritiert. Irgendetwas stimmt nicht. Langsam dämmert ihr, wer die junge Frau ist: Ihre mittlerweile erwachsene Tochter, die sie Ende der 70er Jahre zur Adoption freigab, da sie sie nicht mit in den Untergrund nehmen konnte. Alice sieht das allerdings ganz anders. Sie hat nie verwunden, dass sich ihre Mutter gegen sie und für ihre politischen Ideale entschieden hat. Sie ist fest entschlossen, Judiths Lügengebäude, ihre Familien-Idylle zum Einsturz zu bringen. Alice schafft es, sowohl Judiths Sohn, als auch ihren Mann Jean Marc gegen Judith aufzubringen. Es kommt zu einer offenen Konfrontation, bei der Judith endlich zu ihrer Vergangenheit stehen muss, wie immer die Konsequenzen aussehen mögen…
Regisseurin und Drehbuchautorin Susanne Schneider reizte an dieser Geschichte vor allem die Frage der Priorität. Was ist höher angesiedelt, das persönliche, ganz individuelle Glück oder die Verantwortung für die Gesellschaft? Wie weit würde man heute für seine Ideale gehen? Was wären wir bereit zu tun für eine bessere Welt?
Mit Iris Berben und Katharina Schüttler hat Susanne Schneider zwei starke Frauen aufeinander losgelassen. Die beiden liefern sich ein intensives Schauspielerduell, wie man es im deutschen Kino schon lange nicht mehr gesehen hat.