Taking Woodstock

Komödie/Musikfilm, USA 2009, 121 min

Woodstock. Allein der Name lässt in den meisten Köpfen Gedanken an LSD, Gras, lange Haare, freie Liebe und Glückseligkeit entspringen. Auftretende Bands wie Janis Joplin, The Who, Santana und viele andere waren Legenden oder wurden durch Woodstock zu eben diesen. Woran die wenigsten denken, Woodstock trug die Hippiebewegung zu Grabe. Es gab ein logistisches Chaos, Säcke mit Bargeld mussten eingeflogen werden, da Bands nur Cash nahmen, es gab ein Verkehrschaos und die Initiatoren mussten auch über Jahre hinweg noch ums finanzielle Überleben kämpfen. Und dennoch, es war befreiend.
Ang Lee, welcher vorher u.a. »The Hulk« und »Tiger & Dragon« realisierte, wagt sich basierend auf dem Buch eines der Veranstalter daran, das Festival nicht entsprechend der Klischees zu betrachten. Dafür gibt es schon Michael Wadleighs legendäre und Oscar prämierte Woodstock-Dokumentation. Stattdessen geht es in »Taking Woodstock« um die Handlung hinter der Veranstaltung. Einen Jungen, der versuchte, mit einem Festival dem Motel seiner Eltern auszuhelfen, dem Finden der eigenen Persönlichkeit und ein Gefühl des Miteinanders. Er zeigt Menschen, die selbst nach dem Zusammenbruch der Infrastruktur des Festivals harmonisch dem Chaos widerstanden. Neben dem Drehbuch von »Brokeback Mountain« Autor James Schmaus setzen auch Haupt- und Nebendarsteller wie Demetri Martin, Jeffrey Dean Morgan und Emile Hirsch den Hochpunkt der Kommerzialisierung der Hippie-Bewegung eindrucksvoll um. Wer nach einem Musikfilm sucht, sollte den Film meiden. Ihr, die es euch nach großartiger wahrer Geschichte hinzieht, nur zu, lasst Euch begeistern.
José Bäßler

Buch: James Schamus, Elliot Tiber, Tom Monte

Regie: Ang Lee

Darsteller: Demetri Martin, Emile Hirsch, Jeffrey Dean Morgan, Liev Schreiber, Dan Fogler, Eugene Levy

Kamera: Eric Gautier

Musik: Danny Elfman

Produktion: Focus Features, Ang Lee, James Schamus

Bundesstart: 03.09.2009

Start in Dresden: 03.09.2009

FSK: ab 6 Jahren