Maria am Wasser

Drama, Deutschland 2006, 98 min

Nach einigen Kurzfilmen und Drehbüchern (»Nimm dir dein Leben«) hat der Dresdner Thomas Wendrich seinen ersten Spielfilm inszeniert. Auch wenn die „Maria am Wasser“ nicht die Kirche Nähe Pillnitz ist, so ist doch Heimatbezug zu verzeichnen, denn die Geschichte spielt links und rechts der Elbe. Maria, noch jung und lustig, liefen bzw. schwammen die Männer geradezu hinterher. Zwanzig Jahre später ist sie weitaus ruhiger geworden. Mit Hingabe, aber mit orthodoxen Methoden leitet sie ein Waisenheim, geprägt vom vermuteten Tod ihres 10-jährigen Sohnes. Doch eines Tages taucht ein junger Mann im Ort auf, der nicht nur der neue Kantor werden, sondern auch Marias Sohn gewesen sein will.
Dies bringt die Gemeinde in reichliche Verwirrung, denn nicht jeder will den vor vielen Jahren ertrunkenen und jetzt wieder aufgetauchten Sohn als solchen erkennen. Da ist über Mutter, Vater, Opa und verschiedene Freunde und Bekannte einiges an Vergangenheitsbewältigung zu leisten, und nicht jeder möchte das tun. Hinzu kommen nach der Wende neue Einwohner, Beziehungsgeflechte und Anschauungen, die jede Wahrheit nur erschweren. Diesen Mikrokosmos einer kleinen Gemeinschaft irgendwo zwischen Schmilka und Dresden oder auch anderswo an der Elbe, aber auf jeden Fall unter tschechischem Einfluss, präsentiert der Film in ruhigen Bildern und mit guten Darstellern.